Ein Forscherteam der Europäischen Fachhochschule (EUFH) erhielt kürzlich vom Bundesministerium für Bildung und Forschung den Zuschlag für ein neues Forschungsprojekt. Auch in dem Projekt „Ge-Kom – Gelingende Kommunikation im Alter“ werden sich die EUFH-Forscher wieder mit einem Thema beschäftigen, das in engem Zusammenhang mit der Demografieforschung steht, die seit dem vergangenen Jahr ein Forschungsschwerpunkt der Hochschule quer durch alle Fachbereiche ist.
Durch den demografischen Wandel nimmt der Anteil älterer Menschen auch in der Arbeitswelt, also in den Unternehmen, zu. Frühere Forschungsprojekte haben schon gezeigt, dass die Zusammenarbeit von älteren mit jüngeren Mitarbeitern in altersgemischten Teams nicht reibungslos funktioniert. Die EUFH-Forscher wollen jetzt untersuchen, ob und welche Kommunikationsschwierigkeiten die Zusammenarbeit hemmen. Denn eigentlich ist ja aus einer Gruppe, deren Mitglieder sowohl Erfahrung als auch frischen Wind mitbringen, viel Gutes zu erwarten.
„Bisher ist hauptsächlich die Kommunikation älterer kranker Menschen und Kommunikation im familiären Zusammenhang intensiv erforscht worden“, erklärt Prof. Dr. Monika Rausch vom Fachbereich Angewandte Gesundheitswissenschaften, die das Projekt leitet. „Die Kommunikation zwischen Generationen wird dagegen kaum betrachtet. Sie ist aber aus unternehmerischer und aus gesundheitswissenschaftlicher Perspektive sehr wichtig.“ Mit dem Projekt nehmen die EUFH-Forscher die außerfamiliäre Kommunikation zwischen den Generationen im beruflichen und sozialen Umfeld genau unter die Lupe und leiten aus ihren Ergebnissen Handlungsempehlungen ab, von denen nicht zuletzt Unternehmen ganz konkret profitieren können.
An der Auswertung zahlreicher geplanter Gespräche mit jungen und älteren Menschen wird sich unter anderem auch Prof. Dr. Michaela Moser beteiligen, die den Bereich Training sozialer Kompetenzen an der EUFH leitet. „Unsere Forschungsergebnisse werden eine gute Grundlage für Unternehmen sein, praxisorientierte, betriebliche Lösungswege für eine verbesserte Kommunikation in altersgemischten Teams zu entwickeln.“, betont Frau Prof. Moser.
Zugunsten älterer Menschen außerhalb des Erwerbslebens sollen die Handlungsempfehlungen für Dienstleistungsangebote im therapeutischen Bereich, etwa für Trainings und Bewegungs- oder Bildungsangebote genutzt werden können. Außerdem bilden die Projektergebnisse Ansatzpunkte auch für eine forschungsorientierte Lehre in den Studiengängen der Europäischen Fachhochschule.