Die Gewerkschaft der Polizei hat mehr Sicherheit in den deutschen Gerichten gefordert. „Es wird Zeit, dass endlich auch in den Amtsgerichten Sicherheitsschleusen aufgestellt werden“, sagte der GdP-Vorsitzende Bernhard Witthaut dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Freitagausgabe). Das zeige die tödliche Schießerei im Gericht von Dachau.
Bisher gebe es solche technischen Sicherheitsvorrichtungen nur in einigen Landgerichten. In Justizgebäuden setze sich „eine Tendenz zur Verrohung fort, die unsere Polizistinnen und Polizisten in ihrem täglichen Einsatz auf den Straßen erleben müssen“, sagte der Gewerkschaftsvorsitzende. Witthaut: „Es bereitet mir große Sorgen, dass es in unserer Gesellschaft so viel Gewalt gibt.“ Am Mittwoch hatte ein 54-Jähriger bei seiner Urteilsverkündung auf den Richter und den Staatsanwalt geschossen. Dieser erlag wenig später im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen. Der Transportunternehmer war wegen Einbehaltung von 44.000 Euro Sozialversicherungsbeiträgen für seine Arbeitnehmer und der Beschäftigung von Scheinselbstständigen zu einem Jahr auf Bewährung verurteilt worden.