Bundespräsident Joachim Gauck hat sich von der These seines Vorgängers Christian Wulff distanziert, wonach der Islam zu Deutschland gehöre. Diesen Satz könne er so nicht übernehmen, sagte Gauck in einem Gespräch mit der Wochenzeitung „Die Zeit“. „Aber seine Intention nehme ich an“, bekräftigte Gauck.
Wulffs Absicht sei gewesen, die Bürger für die Wirklichkeit zu öffnen. „Und die Wirklichkeit ist, dass in diesem Lande viele Muslime leben“, so der Bundespräsident. Er hätte einfach gesagt, „die Muslime, die hier leben, gehören zu Deutschland.“ Auf seiner Nahost-Reise bekräftigte Gauck indessen Deutschlands Solidarität und Unterstützung bei der Schaffung eines eigenständigen palästinensischen Staates. „Deutschland bekennt sich nachdrücklich zur Zwei-Staaten-Lösung und unterstützt die Schaffung eines eigenständigen palästinensischen Staates“, so Gauck nach einem Gespräch mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas am Donnerstag in Ramallah. Man sein sich einig, dass nur Verhandlungen und niemals Gewalt zu diesem Ziel führen werden. Deutschland unterstütze den Aufbau in den Autonomiegebieten mit 70 Millionen Euro im Jahr. Dabei nehmen Bildung und Sicherheit zentrale Pfeiler ein.