Gasleck in der Nordsee: Total prüft Optionen gegen drohende Umweltkatastrophe

Der Ölkonzern Total prüft derzeit mehrere Optionen für das weitere Vorgehen im Falle des vor drei Tagen entdeckten Gaslecks auf der Förderplattform Elgin. Das teilte der für Großbritannien zuständige Total-Sicherheitschef David Hainsworth am Mittwoch mit. Da sich wegen der drohenden Explosionsgefahr momentan niemand in dem Gebiet aufhalten dürfe, soll nun nach Angaben des Konzerns ein Roboter Bilder von der Plattform machen.

Denn noch immer ist unklar, wo sich das Leck befindet. Dafür habe man bereits das Überwachungsschiff „Highland Fortress“ in Stellung gebracht. Von dort aus wolle man ein ferngesteuertes Mini-U-Boot zum Ort des Geschehens schicken, welches Unterwasseraufnahmen liefern soll. Aber auch eine sogenannte Entlastungsbohrung wird in Erwägung gezogen. Dies könne allerdings sechs Monate dauern, so Hainsworth. In Großbritannien ruft der Vorfall schlimme Erinnerungen an die Katastrophe vor 24 Jahren hervor, als die Öl- und Gasplattform „Piper Alpha“ explodierte. „Das hat hier ähnliche Ausmaße wie „Piper Alpha“ – ausströmendes Gas! Das einzig Positive ist: Es sind keine Menschen mehr auf der Plattform“, sagte Jake Molloy, dessen Gewerkschaft zuständig ist für Arbeiter auf den Plattformen der Nordsee. Am Dienstag wurde eine Sperrzone um Bohrinsel errichtet. Schiffe müssen nun zwei, Flugzeuge drei Seemeilen Abstand halten. Grundsätzlich bestehe die Gefahr einer Explosion. Daher wurden die rund 240 Mitarbeiter evakuiert. Auch Shell brachte seine Mitarbeiter der benachbarten Plattform in Sicherheit. Total kündigte an, „alle Maßnahmen zu ergreifen“, um das Leck zu finden und die Schäden zu minimieren. An der Pariser Börse brach die Total-Aktie nach Bekanntwerden des Vorfalls ein und der Gaspreis stieg deutlich an.