Es sind häufig die elementarsten Dinge, die im Alltag gebraucht, doch in der Aufmerksamkeit der Menschen und folglich in der Literatur am wenigsten beachtet werden. Ein Beispiel, auf das Bill Laws aufmerksam macht, sind die Gartengeräte. Mit dem Buch „Die Geschichte des Gartens in 50 Werkzeugen“ (Haupt Verlag) legt der Autor eine bibliophile Kulturgeschichte vor, die auch profunde Gartenkenner überraschen wird.
Unterteilt in die Rubriken Nutz- und Ziergärten erläutert das Werk die Historie von 50 Werkzeugen anhand ihrer Entwicklung über die letzten Jahrhunderte. So inspirierte beispielsweise die Guillotine die heute jedem bekannte Heckenschere im 18. Jahrhundert. Plinius der Ältere berichtet bereits von ersten Vorläufern des Gewächshauses im römischen Kaiserreich: Damit Kaiser Tiberius das ganze Jahr hindurch seine geliebten Gurken verspeisen konnte, wurden diese unter „Spiegelstein“ kultiviert. Die ersten Gewächshäuser, wie wir sie heute kennen, entstanden jedoch erst über 1000 Jahre später im 13. Jahrhundert. Selbst die kuriose Theorie, dass Pflanzen Musik schätzen, stammt aus dem 17. Jahrhundert und ist der Grund dafür, dass auch das Radio in der Sammlung Erwähnung findet.
Mit seiner aufwendigen Gestaltung lockt dieser Titel vor allem Bücherliebhaber und kulturhistorisch Interessierte, die sich an originellen Anekdoten und wunderschönen Bildern zum Thema Gartenpflege erfreuen.
Bill Laws:
Die Geschichte des Gartens in 50 Werkzeugen
Haupt Verlag
Format: 17 x 22,7 cm
224 Seiten, 195 Abbildungen, gebunden
€ 29,90 (D) / € 30,80 (A) / sFr. 35,90 (UVP)
ISBN 978-3-258-07974-5