Funktional und repräsentativ

Neubau eines Autohauses in Dillenburg

showimage Funktional und repräsentativ

Die moderne Einrichtung und die hochwertigen Materialien setzen die Autos besonders in Szene. (Bildquelle: Brüninghoff)

Ein modernes Autohaus für BMW-Fahrzeuge errichtete Brüninghoff 2015 im hessischen Dillenburg. Der Neubau entstand im Auftrag der Autohaus Wahl Dillenburg GmbH & Co. KG und erfolgte schlüsselfertig. Eine zentrale Anforderung der Planung und Umsetzung war die Einhaltung der CI-Leitlinien von BMW. Zur Bauaufgabe gehörte nicht nur die Errichtung eines komplexen Neubaus mit Ausstellung, Verkauf und Werkstatt, sondern auch der Abbruch eines baufälligen Möbelmarktes auf dem Grundstück.

Eine repräsentative Verkaufs- und funktionale Werkstattfläche für Fahrzeuge der Marke BMW bietet das neue Autohaus Wahl in Dillenburg. Es ist die Anlaufstelle für Kunden, die sich informieren möchten oder zur Reparatur oder Wartung kommen. Mit der schlüsselfertigen Ausführung des Bauvorhabens wurde Brüninghoff im Jahr 2014 von der Autohaus Wahl Dillenburg GmbH & Co. KG beauftragt. Innerhalb von zehn Monaten entstand der Neubau auf einer Grundstücksfläche von rund 9.330 Quadratmetern – nach Plänen des Architekturbüros archiNetwork aus Zell am Main. Gebaut wurde das Autohaus nach BMW-CI. Das bedeutet, dass spezielle Vorgaben der Automarke bei der Planung und Ausführung umgesetzt wurden. Darunter fallen insbesondere die Einrichtung mit speziellen Elementen von BMW sowie die Ausstattung der Serviceberater- und Verkäuferarbeitsplätze. Darüber hinaus gab es zum Beispiel bauliche Leitlinien, die die Planung der Stromversorgung und der IT, die Art der Boden-, Wand- und Deckenmaterialien sowie die Fassadengestaltung betrafen.

Intelligente Verknüpfung der Bereiche
Das Autohaus Wahl liegt gut erreichbar an der Hauptstraße im Gewerbegebiet zwischen Frohnhausen und Manderbach im hessischen Dillenburg. Das Gebäude verfügt über eine Nutzfläche von über 1.600 Quadratmetern. Bei der Planung wurden die Anforderungen an die Funktionsabläufe und die Kommunikation besonders berücksichtigt und durch kurze Wege intelligent gelöst. Der öffentliche Bereich des Gebäudes konzentriert sich auf den Empfang, die Produktpräsentation und die Beratung. Kunden betreten zunächst einen hellen und offenen Empfangsbereich mit der Fahrzeugausstellung. In den angegliederten Räumen finden Beratung und Verkauf statt. Weiterhin gibt es im Erdgeschoss eine Fahrzeugübergabe und eine Service-Annahme. Angegliedert sind außerdem eine großzügige Werkstatt, ein Teilelager, eine Aufbereitungs- und AU-Halle sowie ein Sozialtrakt. In Teilbereichen ist das Gebäude zweigeschossig. Im Obergeschoss befinden sich weitere Sozialräume und die zweite Ebene des Teilelagers.

Umweltfreundlicher Abbruch
Bevor der erste Spatenstich für das Autohaus Wahl erfolgen konnte, musste ein bestehender Möbelmarkt auf dem Grundstück abgebrochen werden. Bis zur Unterkante Bodenplatte wurde der alte Möbelmarkt zurückgebaut. Anschließend wurde der Bauschutt mit einer mobilen Brechanlage vor Ort auf eine einbaufähige Körnung aufbereitet. Die anstehenden Böden wurden verkalkt und die aufbereiteten Bauschuttmassen als Unterbau für die neuen Park- und Verkehrsflächen wiederverwendet. Zum Einsatz kamen dabei – neben der mobilen Brechanlage – diverse Baustellenfahrzeuge wie zum Beispiel Kettenbagger, Raupen, Radlader und LKWs. Mit der Aufbereitung der Altmaterialien ließen sich sowohl Kosten für teure Schuttgüter als auch wertvolle, natürliche Ressourcen sparen.

Funktionale Werkstatt
Das Autohaus Wahl verfügt über einen funktionalen Werkstattbereich mit einer Fläche von rund 500 Quadratmetern. Entsprechend der Nutzung hat der Raum eine Höhe von sechs Metern bis zur Unterkante der Decke (im Mittel). Es wurde ein belastbarer und beständiger Rüttelboden verlegt, der den hohen Beanspruchungen gerecht wird. Eine zentrale Aufgabe von Brüninghoff war hier die Einhaltung der Werkstattplanung der BMW Group. Auch mussten die bauseitigen Gewerke für die Kraftfahrzeug-Technik koordiniert werden. Es wurden im gesamten Bereich 13 Kassetten für Ein-, Zwei – und Vierstempelbühnen eingebaut und eine ebene Fläche für einen Scheinwerferprüfstand geschaffen. Außerdem erfolgte die Montage eines Bremsenprüfstands und diverser Elektrotechnik für die Fahrzeugtechnik.

Repräsentativer Ausstellungs- und Verkaufsbereich
„Ausstellung und Verkauf sind offen und transparent gestaltet. Schon im Außenbereich werden die Fahrzeuge durch die insgesamt 30 Meter lange Glasfront erfahrbar“, erklärt Dieter Kielmann, zuständiger Projektleiter von Brüninghoff. Der Anspruch an die Planungs- und Ausführungsqualität war im rund 240 Quadratmeter großen Ausstellungsbereich und den angrenzenden Flächen besonders hoch. Die Corporate Identity-Richtlinien von BMW spielten in diesem Zusammenhang eine maßgebliche Rolle. Die einzelnen Verkaufsräume sind zur Ausstellung mit großzügigen Glassystemtrennwänden abgegrenzt. Es wurde eine abgehangene Decke aus Gipskarton mit Quadratlochung und einem 30 Zentimeter breiten, umlaufenden, ungelochten Deckenfries montiert. Aus optischen Gründen durften die Regenfallrohre in der Ausstellung nicht sichtbar sein und wurden daher durch die Stahl-Rundstützen geführt. Auch bei der Wahl der großformatigen Bodenfliesen und beim Beleuchtungskonzept folgte man den Vorgaben des bayerischen Automobilherstellers. Die Deckenbeleuchtung ist so gestaltet, dass eine optimale Ausleuchtung der Raumfläche erzielt wird.

Stahl und Beton für Tragwerkskonstruktion
Die tragende Konstruktion des Ausstellungsbereiches und des zweigeschossigen Gebäudeteils besteht aus Stahlbetonstützen und Stahlbetonunterzügen. Im Bereich der nichttragenden Pfosten-Riegel-Fassade sowie zwischen Produktausstellung und Kundenzone wurden zusätzlich schlanke Stahl-Rundstützen zum Lastabtrag gesetzt. Die tragende Konstruktion im Werkstattbereich wurde mit Stahlstützen und bindern realisiert. Die Außenwände wurden hier im oberen Drittel mit nichttragenden Sandwich-Isowand-Paneelen auf einer Unterkonstruktion aus Stahlwandriegeln ausgeführt. Darunter erfolgte die Montage eines umlaufenden Fensterbandes als Pfosten-Riegel-Konstruktion. Dieses gewährleistet insbesondere die gute Belichtung der Werkstatträume. Das untere Drittel bildet eine Stahlbetonwand mit Wärmedämmverbundsystem. Im zweigeschossigen Teil wurde die Außenwand komplett als Stahlbetonwand mit Wärmedämmverbundsystem hergestellt. In diesem Bereich wurde zudem eine tragende Stahlbetondecke eingesetzt. Im Teilelager wurde bauseits ein Gitterrost als Zwischendecke installiert. Das Dach der Werkstatt besteht aus einem nichttragenden Trapezblech.

Für ein gutes Raumklima sorgt die gasbetriebene Wärmepumpe, die auf der Dachfläche installiert ist. Der gesamte Bereich der Ausstellung – einschließlich der Verkaufsräume und des Service – ist mit einer komfortablen Fußbodenheizung ausgestattet. Während in den Werkstatträumen effiziente Lufterhitzer zum Einsatz kommen, wurden im Rest des Gebäudes konventionelle statische Heizkörper montiert. Die Belüftung erfolgt auf natürliche Weise über zu öffnende Fenster und Dachkuppeln.

30 Meter lange Glasfront
Das Erscheinungsbild des Autohauses prägt vor allem die lange Pfosten-Riegel-Fassade im Ausstellungsbereich. Mit einem auskragenden Dach wird vor dem Eingang und umlaufend an der Glasfassade ein geschützter Bereich geschaffen. Charakteristisch sind außerdem die anthrazitfarbenen Fensterprofile, die im Kontrast zu den zum Großteil geputzten und hell gestrichenen Außenwänden stehen. Bei der Ausführung der Werkstatt galt es, eine optische Abgrenzung zum Ausstellungsbereich zu schaffen. Sie ist daher zurückhaltend und funktional gestaltet – mit Fensterbändern sowie transparenten Türen und Toren. Im Bereich der Werkstatt ist zudem die hellgraue Deckoberfläche der profilierten Sandwichelemente sichtbar.

Das Autohaus in Dillenburg präsentiert sich als gekonnte Symbiose aus Funktionalität und Design – und schafft so eine attraktive Anlaufstelle für Autobesitzer und -interessierte. Eine hohe Ausführungsqualität des Bauvorhabens unterstreicht die Wertigkeit der präsentierten Fahrzeuge.

Die Brüninghoff Gruppe gehört seit über 40 Jahren zu den führenden Projektbau-Spezialisten in Deutschland. Der Hauptsitz des Unternehmens ist im münsterländischen Heiden. Weitere Niederlassungen sind an den Standorten Hamburg, Niemberg, Villingen-Schwenningen und Münster beheimatet. Rund 470 Mitarbeiter realisieren europaweit bis zu 160 Bauprojekte im Jahr. Das Kerngeschäft des Familienunternehmens ist die Produktion von vorgefertigten Bauelementen aus Beton, Stahl, Holz, Aluminium sowie die ganzheitliche Konzeption, Planung und schlüsselfertige Ausführung von Bauprojekten.

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