Fünf häufige Fragen zu Implantaten

Wenn eine Versorgung mit Zahnersatz ansteht,  suchen viele Patienten nach einer festen und dauerhaften Lösung. Zahnärzte empfehlen dann Implantate. Doch was genau versteht man eigentlich darunter, für wen eignen sie sich überhaupt und welche Kosten entstehen? Dr. Ingo Dantzer, Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und Leiter der Klinik am Weserbogen in Nienburg, beantwortet die fünf häufigsten Fragen von Patienten.

Was genau ist ein Implantat? Implantate übernehmen die Funktion des fehlenden Zahns vollständig und sitzen fest im Kiefer. Im Gegensatz zu einer herkömmlichen Voll- oder Teilprothese besteht hier keine Gefahr, dass Zahnersatz wackelt oder bestimmte Speisen nicht mehr gegessen werden können. Nicht nur in funktioneller Hinsicht, sondern auch in puncto Ästhetik gleichen Implantate perfekt den echten Zähnen. Weiterer Vorteil: Benachbarte Zähne bleiben völlig intakt. Ein Implantat setzt sich aus drei Teilen zusammen: Dem eigentlichen Implantat, das die natürliche Zahnwurzel ersetzt und meist aus sehr gut verträglichem Titan besteht, einem Pfosten, der den Zahnersatz trägt und zu guter Letzt aus der Krone. Brücken oder herausnehmbarer Zahnersatz lassen sich ebenfalls sicher auf Implantaten  verankern.

Für wen eignen sich Implantate? Nach Abschluss des Knochenwachstums, also etwa im Alter zwischen 16 und 18 Jahren, spricht nichts gegen eine Implantation. Nach oben existiert ebenfalls keine Altersgrenze, allerdings baut sich mit zunehmendem Alter Knochensubstanz ab, besonders wenn schon Zähne fehlen. Genügend Knochenvolumen gilt jedoch als wichtigste Voraussetzung für eine lange Haltbarkeit der künstlichen Zahnwurzeln. Ist dies nicht der Fall, müssen Betroffene dennoch nicht auf festen Zahnersatz verzichten. Oft lässt sich der Knochen entweder mit künstlichem Knochenersatzmaterial oder schonend entnommenem Kieferknochen wieder aufbauen. Meist können wir die Implantate dann sogar schon in der gleichen Sitzung setzen. Im Prinzip kann also jeder erwachsene Patient Implantate bekommen! Eventuelle Risiken durch Begleiterkrankungen wie Osteoporose, Diabetes oder den Einsatz von blutverdünnenden Medikamenten können in Zusammenarbeit mit dem behandelnden Hausarzt ausgeräumt werden.

Wie läuft eine Implantation ab? Am Anfang steht eine gründliche Untersuchung der Mund- und Kiefersituation, um zu prüfen, ob eine Implantation sofort erfolgen kann oder zunächst beispielsweise eine Parodontitisbehandlung oder ein Knochenaufbau erforderlich ist. Um ein präzises Abbild des Kiefers zu erhalten, arbeiten wir mit der dreidimensionalen digitalen Volumentomografie (DVT). Der Eingriff selbst erfolgt minimalinvasiv mit nur kleinen Schnitten. Gewöhnlich bringen wir die künstliche Zahnwurzel mithilfe von digitalen Navigationshilfen in den Kieferknochen ein. In den meisten Fällen dauert das Einsetzen des Implantates unter lokaler Betäubung höchstens 30 Minuten.Bei mehreren Implantaten kann der Eingriff auf Wunsch auch in Vollnarkose erfolgen. Während der anschließenden Einheilzeit von circa acht bis zwölf Wochen erhalten die Patienten einen provisorischen Zahnersatz, damit der Knochen in Ruhe fest mit dem Implantat verwachsen kann. Erst danach befestigen wir die endgültigen Kronen, Brücken oder Prothesen.

Welche Risiken bestehen? Bei guter und regelmäßiger Mundhygiene halten Implantate ein Leben lang. Werden die Implantate nicht richtig gepflegt, kann es zu einer Entzündung des Zahnfleisches rund um das Implantat kommen – der sogenannten Periimplantitis. Diese führt zu einem Rückgang von Schleimhaut und Knochensubstanz. Im schlimmsten Fall droht der Verlust des Implantats. Bei regelmäßigen Nachsorgeuntersuchungen kann eine Periimplantitis natürlich rechtzeitig erkannt und wirksam behandelt werden.

Was kostet eine Versorgung mit Implantaten?Das Einsetzen eines Implantates kostet circa 1.200 Euro und ist eine Privatleistung. Private Krankenkassen übernehmen in der Regel zwischen 30 und 70 Prozent der anfallenden Kosten. Gesetzliche Krankenkassen zahlen nur einen Festzuschuss für Zahnersatz, der sich nach Befund und persönlicher Situation des Versicherten richtet. Zusätzliche Beträge für die individuelle Behandlung tragen die Patienten selbst, dazu zählt beispielsweise ein Knochenaufbau.

Weitere Informationen unter www.klinik-am-weserbogen.de.