Neun Monate nach der Katastrophe von Fukushima ist nun ein Zwischenbericht veröffentlicht worden, der schwere Vorwürfe gegen den Betreiber Tepco und die japanische Regierung erhebt. Wie lokale Medien aus dem am Montag in Tokio veröffentlichten 507-Seiten-Bericht zitieren, seien sowohl Tepco als auch die zuständigen Behörden nicht auf eine Katastrophe diesen Ausmaßes vorbereitet gewesen. Man habe das Risiko bereits im Vorfeld unterschätzt und auf die Situation konfus und fehlerhaft reagiert.
Unklare Informationen hätten die Evakuierung zusätzlich erschwert. Tepco wurde vorgeworfen nicht die nötigen Vorkehrungen getroffen zu haben. „Selbst wenn es sich hier um ein sehr unwahrscheinliches Phänomen handelt, bedeutet das nicht, dass man es einfach ignorieren kann“, heißt es im Bericht. Zudem seien die Arbeiter nicht ausreichend ausgebildet gewesen, um das Unglück zu bewältigen. So hätten sie es versäumt, die Reakorblöcke I und III ausreichend notzukühlen. Die japanische Regierung hatte eine unabhängige Kommission unter der Leitung des Ingenieurwissenschaftlers Yotaro Hatamura beauftragt, die Vorfälle zu untersuchen. Der Bericht basiert auf 900 Interviewstunden mit 456 Beteiligten. In einem halben Jahr wollen die Experten ihren Abschlussbericht vorlegen.