Friedrich entlässt Verfassungsschutzpräsident Fromm

Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich hat den Chef des Verfassungsschutzes, Heinz Fromm, auf sein Gesuch hin entlassen. Das teilte ein Sprecher am Montag in Berlin mit. Der Minister habe zum Ende des Monats um seine Entlassung gebeten, hieß es zunächst aus Sicherheitskreisen.

Damit ziehe Fromm die Konsequenzen aus den Pannen bei den Ermittlungen gegen die Neonazi-Zelle „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) sowie die jüngst bekannt gewordene Vernichtung brisanter Akten von Verfassungsschützern im Zusammenhang mit der NSU. Zunächst war nicht klar, ob Friedrich dem Entlassungsgesuch nachkommt. Nach Informationen der „Bild“-Zeitung soll bereits Alexander Eisvogel als möglicher Nachfolger im Gespräch sein. Der studierte Jurist ist seit Mai 2010 Vizepräsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz in Köln. Am vergangenen Mittwoch war bekannt geworden dass der Verfassungsschutz wenige Tage nach Bekanntwerden der Zusammenhänge zur Mordserie des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) am 11. November 2011 brisante Akten zur Operation „Rennsteig“ vernichtet hat.