Freihandel und Außenhandel – Konzept der Terms of Trade

Viele volkswirtschaftliche Modelle gehen davon aus, dass Freihandel die Wohlfahrt aller Partner erhöht. Warum sind viele Menschen skeptisch? – von Valentin Markus Schulte / Volkswirt

showimage Freihandel und Außenhandel - Konzept der Terms of Trade

Valentin Markus Schulte, Volkswirt

Freihandel führt insgesamt zu positiven Wohlfahrtseffekten. Die Verteilung ist nicht gleichmäßig. Einige Branchen, Unternehmen oder Staaten profitieren stärker als andere. Diese Verteilungswirkungen des Welthandels werden als einer der Gründe für das Erstarken populistischer Parteien gesehen. Diese Parteien oder Kandidaten vertreten eine protektionistische Agende und erhalten vor allem Unterstützung von Wählern, die aus Regionen stammen, deren Industrien vom Import-Wettbewerb betroffen sind. Geringqualifizierte Arbeitnehmer-innen zählen zu den Unterstützern dieser Parteien, da sie negativ vom Import-Wettbewerb betroffen sind.

Terms of Trade

Die Terms of Trade beschreiben den Wert von Exporten einer Volkswirtschaft ausgedrückt in Importen. Anders gesagt wie viele Importe kann ich mir für meine Exporte auf dem Weltmarkt kaufen?
Sie stellen das reale Tauschverhältnis dar und sind durch die Formel: Weltmarktpreis der Exporte geteilt durch Weltmarktpreis der Importe definiert. Wird wertmäßig mehr exportiert als importiert sind die Terms of Trade positiv. Ein Anstieg der Terms of Trade erhöht die Wohlfahrt eines Staats, da es bei konstanten Exporten möglich ist mehr zu importieren ohne, dass sich die Terms of Trade verändern.

Terms of Trade sind ein Maß, um zu bestimmen, wie eine Volkswirtschaft vom Handel profitiert.

Je höher die Terms of Trade (ToT), desto höher sind die Handelsgewinne. Ein Wert für die Terms of Trade von 2 sagt beispielsweise aus, dass die Volkswirtschaft für Exporte im Wert von 1EUR Importe im Wert von 2EUR bekommt. Die ToT sagen nichts über die Vorteilhaftigkeit des Welthandels aus. Ein ToT mit dem Wert 0,5 ist oft besser als die Güter selbst herzustellen. Sie werden genutzt, um den Umfang positiver Handelsgewinne zwischen Ländern oder zwischen Industrien zu vergleichen.

Grundsätzlich ergeben sich die Terms of Trade aus den ökonomischen Faktoren, die in einer Volkswirtschaft herrschen
-Welche Güter werden mit welchen Technologien produziert
-Weltnachfrage nach dem Gut
-Nachfrage auf dem heimischen Markt
-die Terms of Trade schwanken in Entwicklungsländern stärker als in Industrienationen

Veränderung der Terms of Trade hat Veränderung der Wohlfahrt im eigenen Land zur Folge – Regierungen haben Interesse die Terms of Trade zu beeinflussen

Regierungen stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, um die ToT zu ihren Gunsten zu beeinflussen. Mit Hilfe von handelspolitischen Maßnahmen wie Zöllen oder Subventionen wird direkt in die Terms of Trade eingegriffen. Da die Einflussnahme auf die eigenen ToT zulasten der Handelspartner geht, sind sie ein Bestandteil von Handelsabkommen.

V.i.S.d.P.:

Valentin Markus Schulte
Volkswirt

Valentin Markus Schulte ist Absolvent der Universität Potsdam mit Abschluss als Volkswirt im Jahr 2019. Neben seinem Masterstudium der Economics ist er Autor und Blogger. Sein besonderes Interesse gilt den internationalen Finanzmärkten. Außerdem begeistert ihn die Wettbewerbspolitik sowie die geschichtliche Entwicklung der Volkswirtschaftslehre mit ihren Theorien.

Firmenkontakt
Valentin Schulte
Valentin Schulte
Malteserstraße 170
12277 Berlin
030221922015
office@schausitzen-pr.de
https://www.schausitzen-pr.de

Pressekontakt
Schausitzen Berlin PR GmbH
Jutta Schulte
Malteserstraße 170
12277 Berlin
030221922015
office@schausitzen-pr.de
https://www.schausitzen-pr.de