Frauenquote: EU-Kommissarin sieht Ziel fast erreicht

Für EU-Justizkommissarin Viviane Reding hat ihr Vorstoß für eine Quote von 40 Prozent Frauen in Aufsichtsräten bereits ein Ziel erreicht: „Was auch immer mit den Quoten geschieht, die Schlussfolgerungen aus der Diskussion sind nicht mehr wegzudenken“, sagte Reding der „Welt am Sonntag“ (E-Tag: 14. Oktober). „In der Politik gibt es Momente, die Geschichte schreiben können. Und die muss man dann ergreifen.“

Die Frauenquote sei ein Gesellschaftsprojekt, das Zeit brauche. In Hinblick auf den Widerstand aus neun EU-Staaten sagte sie: „Beim Roaming waren auch erst 17 Mitgliedsländer dagegen – und neun Monate später alle 27 dafür.“ Derzeit verhandele sie innerhalb der EU-Kommission um Zustimmung, fügte die konservative Politikerin hinzu. Reding schließt nicht aus, dass den 2014 frei werdenden Posten des EU-Kommissionspräsidenten eine Frau übernehmen werde.“ Es passt zu Frauen, dass sie verantwortungsvolle Positionen übernehmen. Was den Posten des Kommissionspräsidenten angeht, bin ich der Meinung, dass der oder die Beste den Posten bekommen soll. Europa braucht Führungsstärke, das Geschlecht sollte dabei nicht ausschlaggebend sein.“ Der Luxemburgerin Reding werden Ambitionen auf den Posten nachgesagt.