Befürworter einer verbindlich vorgeschriebenen Quote von Frauen in Chefetagen kritisieren regelmäßig und oft zu recht einen zu langsam erfolgenden Ausbau von Frauen im Management. Brauchen Europas Arbeitgeber also „Quoten-Managerinnen“?
Ein persönliche Meinung von Gabriele Bauer,
Partnerin beim Frauen-Headhunter HUNTING/HER HR-Partners.
Um es gleich einmal vorweg zu nehmen: Es ist mittlerweile weitgehend unbestritten, dass ein höherer Anteil an hochqualifizierten weiblichen Fach- und Führungskräften nicht nur den Frauen sondern auch den betriebswirtschaftlichen Interessen der Unternehmen dient. Und auch über den monetären Aspekt hinaus sind weibliche Führungsqualitäten und andere geschlechtsspezifische Kompetenzen von uns Frauen zweifellos eine Bereicherung für nahezu jedes Unternehmen.
Die Frage nach einem verbindlichen Eingreifen bei der Frage der Frauenförderung im Management durch den Gesetzgeber ist dagegen sicherlich nicht ganz so einfach pauschal zu beantworten. Und zwar unabhängig davon, dass eine Frauen-Quote unsere Auftragslage als führende spezialisierte Personalberatung für Frauen im deutschen Sprachraum vermutlich weiter deutlich verbessern würde, herrschen über diese Frage auch innerhalb unseres -gemischten- Personalberater-Teams teils kontroverse Diskussionen.
Die mehrheitliche Meinung in unserer bereits seit 2007 auf Frauen spezialisierten Personalberatung ist jedoch, dass gesetzliche Vorschriften branchen-sequentiell als „Anschub-Förderung“ erwägbar wären, jedoch dann nicht nach dem einheitlichen Prinzip der Gießkanne:
Zu heterogen ist die Situation in den einzelnen Unternehmen, als dass eine (zu) starre Quote sinnvoll erscheine. Hinzu komme, so die tendenzielle Mehrheitsmeinung unserer Personalberater, dass weder Frauen noch den Arbeitgebern in Deutschland und Europa damit geholfen wäre, wenn wichtige Führungspositionen (die letztlich über die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens und den damit zusammenhängenden Arbeitsplätzen entscheiden) aufgrund eines politischen und bzw. oder gesellschaftlichen Drucks künftig weitgehend nach Geschlecht besetzt würden.
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