Frauenanteil legt gegenüber 2012 um 7 Prozentpunkte zu / 22 Prozent der Mandatsträger derzeit weiblich / Jedes 4. Unternehmen erfüllt die Quote
Der Frauenanteil in den Aufsichtsräten der in DAX, MDAX, SDAX und TECDAX notierten Unternehmen ist in den vergangenen drei Jahren um 7 Prozentpunkte gestiegen. Dennoch bleiben die Firmen mit durchschnittlich 22 Prozent noch hinter der ab 01. Januar 2016 geltenden gesetzlichen Quote von 30 Prozent zurück, wie aus einer aktuellen Erhebung von Odgers Berndtson hervorgeht. Die Quote ebenso wie die bis zum 30. September 2015 zu definierenden Zielgrößen für Aufsichtsrat, Vorstand und oberste Managementebenen werden nach Ansicht der internationalen Personalberatung zu einer deutlichen Steigerung des Frauenanteils in den Führungsgremien der Unternehmen beitragen.
Derzeit sind 361 der 1667 Aufsichtsratsmitglieder weiblich. Dies entspricht einer Quote von 21,7 Prozent gegenüber lediglich 14,9 Prozent im Jahr 2012. 44 der 160 untersuchten Unternehmen haben dabei einen Frauenanteil in ihren Aufsichtsgremien von über 30 Prozent. Damit erfüllt nur jedes 4. Unter-nehmen derzeit die Quote.
„In vielen Firmen ist noch eine Menge zu tun, um den Anteil von Frauen in Aufsichtsräten nachhaltig zu erhöhen“, kommentiert Gabriele Stahl, Partner bei Odgers Berndtson, die aktuellen Zahlen. „Die Quote ist aber erfüllbar, denn es gibt genügend qualifizierte Frauen in Deutschland. Die Unternehmen müssen nur wollen“, so Stahl weiter.
Betrachtet man nur die im DAX notierten Unternehmen, so fällt die Bilanz für den Frauenanteil in Aufsichtsräten etwas positiver aus: Hier legte der Frauenanteil 7,4 Prozentpunkte auf durchschnittlich 27 Prozent zu. Dennoch erfüllen erst 13 der 30 DAX-Unternehmen die 30-Prozent-Quote. Auch in MDAX-Unternehmen (Frauenanteil 20,2 Prozent) und SDAX-Unternehmen (Frauenanteil 16,6 Prozent) konnten seit 2012 deutliche Zuwächse von 7 bzw. 5 Prozentpunkten verzeichnet werden. Nur bei den im TECDAX notierten Unternehmen stagniert der Frauenanteil in den Kontrollgremien dagegen fast unverändert bei 22,5 Prozent.
Definition von Zielgrößen trägt zur weiteren Erhöhung des Frauenanteils bei
„In den letzten Jahren haben nur wenige Unternehmen konkrete Planungsziele für eine angemessene Vertretung von Frauen in Kontroll- und Führungsgremien festgelegt“, erläutert Gabriele Stahl. „Den karrierewilligen Frauen in Deutschland werden die nun vorgeschriebenen betrieblichen Zielgrößen den notwendigen Rückenwind geben“, so die Beraterin weiter.
Die 30-Prozent-Quote gilt gemäß „Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst“ ab 01. Januar 2016 für die 101 börsennotierten und paritätisch mitbestimmten Unternehmen in Deutschland. Bei Nicht-Erfüllung der Quote bleiben Sitze im Aufsichtsrat frei. Bis zum 30. September 2015 müssen die rund 3.500 mitbestim-mungspflichtigen oder börsennotierten Unternehmen in Deutschland außerdem verbindliche Ziele definieren, welchen Frauenanteil sie in Aufsichtsrat, Vorstand sowie auf den beiden Führungsebenen darunter bis Mitte 2017 erreichen wollen. Über Ziele und Zielerreichung ist jährlich im Lagebericht zu berichten.
Zur Methodik: Die Erhebung wurde per 31.08. für die Jahre 2012 und 2015 unter allen Aufsichtsräten der in den Indizes DAX, MDAX, SDAX und TECDAX notierten Unternehmen durchgeführt. Die vollständigen Ergebnisse der Erhebung finden Sie dieser Pressemitteilung als Datei beigefügt.
Über Odgers Berndtson: Odgers Berndtson ist seit fast 50 Jahren eines der weltweit führenden Unternehmen für Executive Search und Führungskräftebeurteilung. Das Unternehmen sucht Führungskräfte und Spezialisten für Unternehmen in allen Branchen, öffentlichen Verwaltungen und Non-Profit-Organisationen. Odgers Berndtson Deutschland ist inhaber-geführt und beschäftigt aktuell 100 Mitarbeiter in Frankfurt, München und Zürich. Weltweit sind rund 1.000 Mitarbeiter an 52 Standorten in 27 Ländern für Odgers Berndtson tätig. Die Berater arbeiten in international vernetzten Sectors und Practices, die sich auf die branchenspezifischen Bedürfnisse ihrer Klienten konzentrieren. Mehr Informationen unter www.odgersberndtson.com.
Pressekontakt: eyetoeye PR Consulting & Communication, Kathrin Lochmüller, im LUXX-Haus, Radilostraße 43, 60489 Frankfurt am Main Telefon + 49 69 24747100-21, Mobil + 49 172 9998053
E-Mail: kl@eyetoeye-pr.de