Frankreich gedenkt mit Schweigeminute an Anschlags-Opfer von Toulouse

In Frankreich haben die Menschen am Dienstag mit einer Schweigeminute der Opfer des Angriffs auf eine jüdische Schule in Toulouse gedacht. In den Schulen des Landes wurde um elf Uhr der Unterricht für eine Minute unterbrochen. Auch Frankreichs Präsident Nicolas Soarkozy schloss sich dem Gedenken an und nahm in der Pariser Schule François Couperin an der Schweigeminute teil.

„Wir teilen den Schmerz der Angehörigen“, betonte die Schulleiterin in Gegenwart von Sarkozy und Bildungsminister Luc Chatel. „Alle Schüler, wir alle, sind betroffen über das, was passiert ist. (…) Diese Kinder sind wie ihr, die Opfer sind unschuldig“, sagte Sarkozy und versicherte alles dafür zu tun, den Täter dingfest zu machen. Indessen haben die Ermittler noch keine Spur auf den Täter finden können. „Wir wissen heute nicht, wer er ist“, sagte Innenminister Claude Guéant im Radiosender Europe 1. Ein Phantombild gestalte sich angesichts des Motorradhelmes schwierig. Nach Angaben des Innenministers will aber ein Zeuge gesehen haben, wie der Täter eine kleine Kamera um den Hals trug. Allerdings ist unklar ob und was er damit filmte. Ermittler durchforsten nun das Internet nach möglichen Filmen. Derzeit besteht der Verdacht, dass die Tat im Zusammenhang mit zwei früheren Attentaten auf Fallschirmjäger nordafrikanischer Abstammung steht. Die Polizei schließt nicht aus, dass es erneut zu einer solchen Tat kommen könnte. Daher ließ Sarkozy am Montagabend landesweit die höchste Terrorwarnstufe ausrufen.