235 Wohnungen entstehen am Niederurseler Hang
Bauherren: Nassauische Heimstätte und GWH
Zusammen mit der HA Stadtentwicklungsgesellschaft mbH, die das Projektmanagement für die städtebauliche Entwicklungsmaßnahme Riedberg im Auftrag der Stadt Frankfurt durchführt, haben Nassauische Heimstätte und GWH ein Gutachterverfahren zur Bebauung der Baufelder S 5 und S 9 am Niederurseler Hang abgeschlossen. Das Frankfurter Büro Stefan Forster Architekten konnte sich mit seinem Entwurf für die Bauwerks- und Freianlagenplanung gegen vier Mitbewerber durchsetzen. Auf 19.000 m2 Grundstücksfläche entstehen 235 Miet- und Eigentumswohnungen mit insgesamt 18.077 m2 Wohnfläche.
Dabei wird die Nassauische Heimstätte auf ihrem mit 12.000 m2 deutlich größeren Baufeld den geförderten Mietwohnungsbau übernehmen. Etwa 2/3 der 162 Wohnungen werden nach den Förderrichtlinien des Landes Hessen sowie der Stadt Frankfurt am Main zur sozialen Mietwohnungsbauförderung (1. Förderweg) geplant, das restliche 1/3 nach der Maßgabe des Frankfurter Programms für familien- und seniorengerechten Mietwohnungsbau (Mittelstandsprogramm). Die Gesamtwohnfläche von 11.637 m2 verteilt sich auf 64 Zwei-Zimmer-Wohnungen, 66 Drei-Zimmer-Wohnungen und 32 Vier- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen. Alle Mietwohnungen sind barrierefrei angelegt. Die Nassauische Heimstätte kalkuliert ein Investitionsvolumen von 37 Millionen Euro. Die GWH plant den Bau von sechs Stadtvillen mit 73 Eigentumswohnungen. Das Wohnungsgemenge reicht auch hier von Zwei- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen mit insgesamt 6.440 m2 Wohnfläche. Zum Investitionsvolumen für die Eigentumswohnungen können aktuell noch keine Aussagen getroffen werden. Mit dem Bau soll im Frühjahr 2013 begonnen werden, die Bauherren rechnen mit einer Bauzeit von rund zwei Jahren.
Gebäuderiegel als Stadtkante und großzügige Freiflächen
Das städtebauliche Konzept für den Mietwohnungsbau sieht im Westen einen viergeschossigen Gebäuderiegel plus Dachgeschosse entlang der Graf-von-Stauffenberg-Allee vor und im Osten vier dreigeschossige Solitäre mit Staffelgeschoss. Der Riegel nimmt den geschwungenen Verlauf der Allee auf und wird im Norden um die Ecke in die Planstraße 155b geführt. Er ist in acht Gebäudeteile gegliedert, die, wie auch die Solitäre, prinzipiell als Dreispänner geplant sind. Aus Lärmschutzgründen sind an der Graf-von-Stauffenberg-Allee alle Wohnungen zu den ruhigen Grünflächen im Osten orientiert. In den Obergeschossen werden die einzelnen Teile des Riegels zu einem Gebäude zusammengefasst und so eine städtische Kante ausgebildet. Die Straßenkante an der Graf-von-Stauffenberg-Allee wird mit einem Frankfurter Zaun und dahinterliegender Hecke ausgebildet, von dort führen großzügige private Wege zu den Hauseingängen und zu drei zweigeschossigen Durchgängen. Die Wege sind jeweils an den Knickpunkten des Riegels angeordnet. Im Osten des Baufeldes schließen sich vier Stadtvillen an, deren Hauseingänge sich zur Straße zwischen den Baufeldern S5 und S9 orientieren. Dazwischen entstehen zwei Grünräume im Inneren des Baufeldes mit kleinen Hügeln und einem kleinen Teich, die als eine gemeinschaftliche parkähnliche Freifläche für die Bewohner konzipiert sind.
Stadtvillen im Park
Die sechs Stadtvillen der GWH in Baufeld S9 gruppieren sich um einen gemeinschaftlichen Park im Zentrum des Baufeldes. Alle Häuser werden direkt von der Straße erschlossen. Die Treppenhäuser dieser Haustypen sind im Erdgeschoss durchgesteckt, um den direkten Bezug zum gemeinschaftlichen Innenhof zu ermöglichen. Die Ausbildung der tragenden Außenwände und Wohnungstrennwände ermöglicht eine große Flexibilität im Inneren der Wohnungen. Die Erdgeschosswohnungen verfügen über großzügige Gärten, welche durch Buchenhecken zum gemeinschaftlichen Innenhof abgetrennt sind. Die straßenseitig umlaufende Einfriedung wertet die Wohnanlage auf und sichert zudem die notwendige Abtrennung und Distanz zum öffentlichen Raum. Briefkästen und Klingelanlagen sind in den Frankfurter Zaun integriert. Jede Stadtvilla ist als 3-Spänner mit einem Treppenhaus angelegt.
Durchgehend Passivhausstandard
Mit entsprechender Wärmedämmung von Fassade und Dach, der Ausführung der Fenster und Vermeidung von Wärmebrücken erreichen alle Gebäude Passivhaus-Standard. Die Wohnungen verfügen über eine kontrollierte Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung. Die Grundversorgung von Heizung und Warmwasseraufbereitung wird durch Fernwärme abgedeckt. Solarthermieanlagen auf den Dachflächen schaffen zusätzliche Kapazitäten für die Warmwasserversorgung. Die Fassaden der Gebäude werden mit hellem Putz und farblich abgestimmtem Klinkersockel gestaltet. Die Dächer werden als extensiv begrünte Flachdächer ausgebildet. Stellplätze sind in zwei Tiefgaragen und oberirdisch auf grünen Parkinseln an der Graf-von-Stauffenberg-Allee angeordnet.
Urbaner und grüner Stadtteil
Riedberg ist mit 267 Hektar Bruttobauland eines der größten städtebaulichen Vorhaben Deutschlands. Hier entsteht ein kompletter neuer Stadtteil für 15.000 Einwohner. In insgesamt sieben Quartieren werden Wohnprojekte in großer Vielfalt und hoher architektonischer Qualität errichtet. Derzeit leben bereits über 5.000 Menschen auf dem Riedberg, etwa 1.000 Wohneinheiten befinden sich im Bau. Parallel zur Wohnbebauung werden soziale Infrastruktureinrichtungen wie Schulen und Kitas errichtet. Aktuell befinden sich vier Kindertageseinrichtungen im Bau, insgesamt 13 Kitas sollen es im Endausbau werden. Am Niederurseler Hang entsteht derzeit die zweite Riedberger Grundschule mit Sport- und Schwimmhalle sowie einer Kita. In unmittelbarer Nähe – südlich des Kätcheslachparks – wächst der Neubau für das Gymnasium Riedberg. Im Quartier Mitte in direkter Nachbarschaft zum Niederurseler Hang befindet sich das Riedberg-Zentrum mit einem Supermarkt, einem Discounter, einem Drogeriemarkt sowie zahlreichen kleineren Geschäften sowie Cafés und Restaurants. Die neuen Stadtbahnlinien U8 und U9 schaffen eine schnelle Verbindung in die Innenstadt und zum Nordwestzentrum. Riedberg ist der neue Universitätsstadtteil mit dem naturwissenschaftlichen Campus der Goethe-Universität und der Science City Frankfurt Riedberg. Derzeit lernen und arbeiten rund 7.000 Studierende hier. Integraler Bestandteil der Planung ist die Schaffung von attraktiven Grünflächen im Stadtteil – über ein Drittel der Gesamtfläche besteht aus Grünflächen, Parkanlagen oder Landschaftsflächen.
Bildnachweis: Stefan Forster Architekten
Die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte / Wohnstadt ist eines der führenden deutschen Wohnungsunternehmen: mit rund 62.500 Wohnungen an 150 Standorten, über 30 Niederlassungen, Geschäftsstellen und Büros in Hessen und Thüringen sowie rund 700 Mitarbeitern. Sie bietet seit 90 Jahren umfassende Dienstleistungen in den Bereichen Wohnen, Bauen und Entwickeln und hat in dieser Zeit rund 180.000 Wohnungen gebaut – größtenteils für externe Bauherren. Die Unternehmensgruppe investiert jährlich ca. 80 Mio. Euro in Modernisierung und Instandhaltung des eigenen Bestandes.
Unter ihrer Marke \“NH ProjektStadt\“ werden Kompetenzfelder gebündelt, um nachhaltige Stadt- und Projektentwicklungsaufgaben sowie Consulting-Aktivitäten im In- und Ausland durchzuführen. Mit breit gefächertem Fachwissen ist das Unternehmen ein krisensicherer Partner für öffentliche, institutionelle und private Auftraggeber. Aktuell betreut die NH ProjektStadt Aufgaben in über 100 Kommunen in Hessen und Thüringen. Jährlich werden im Rahmen der Projektentwicklung rund 40 Mio. Euro in Neubauprojekte investiert.
Kontakt:
Nassauische Heimstätte Wohnungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH
Jens Duffner
Schaumainkai 47
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