Bildunterschrift: Eigens für Andreas Baier spielte Sir Peter Ustinov einige seiner erzählerischen Episoden aus dem Programm «Ein Abend mit Peter Ustinov» vor der Kamera. Auf diesem Bild versetzte er sich in den bereits abgelebten Leib einer seiner gesellschaftlich hochgestellten Freunde, den er mit «Er lebte in der ständigen Erwartung, beleidigt zu sein» in Wort und Körpersprache beschrieb.
Der international erfolgreiche Fotograf Andreas Baier ist dem aufmerksamen Beobachter der Szene spätestens seit Mitte der 1980er Jahre bestens bekannt. Schon früh portraitierte er für die beiden Magazine «Stern» und «Max» Persönlichkeiten wie beispielsweise vorstehend Sir Peter Ustinov, oder nachfolgend Bill Gates oder Gerhard Schröder. Sein Credo: «Portraitfotografie bedeutet, daß Entscheidungsträger gut aussehen».
Bildunterschrift: Dieses Bild entstand Anfang der 1990er Jahre in den Räumlichkeiten des Lufthansa-Airport-Centers. Bill Gates war gerade zum wohlhabensten Menschen der Welt erklärt worden. Doch weder Räumlichkeit noch Licht waren sonderlich geeignet, dieser Tatsache Rechnung zu tragen – und zum Gelingen eines schönen Portraitfotos beizutragen. Zudem war es ein Gespräch mit Redakteuren des Stern-Wirtschaftsressorts, sodaß die Atmosphäre vornehmlich von konzentrierter Nachdenklichkeit geprägt war.
In dieser Situation erinnerte sich Andreas Baier an die Begebenheit, daß der Fotograf Yousuf Karsh einst dem grimmigen Premierminister Winston Churchill ohne Vorwarnung die Zigarre aus den Lippen riß – kurz bevor er den Auslöser betätigte. So zog der Stern-Fotograf seine Microsoft-Mouse hervor, hielt sie dem Microsoft-Mitbegründer baumelnd vor das Gesicht und krähte «Billy, mousy, mousy…» Freundlicherweise akzeptierte er das Angebot und so entstand dann doch noch ein brauchbares Bild.
Bildunterschrift: Anläßlich der Ausstellung «25 Jahre HBK Braunschweig» im Kunstverein Hannover begegnete Andreas Baier ebenfalls dem zukünftigen Bundeskanzler Gerhard Schröder. Der Stern-Redakteur sagte nur: «Da hinten in der Ecke steht er». So fotografierte er, sicher ist sicher, alle Personen, die sich zu diesem Zeitpunkt gerade «hinten in der Ecke» aufhielten. Als der damals angehende Ministerpräsident Niedersachsens etwas später zum Rednerpult schritt, war klar, wer von den dreien Gerhard Schröder ist; was Andreas Baier nunmehr die großartige Möglichkeit bot, in diesem fotografischen Duktus weiterzuarbeiten und die unter Fotografen so unbeliebte Standard-Situation «Redner am Pult» etwas schmackhafter umzusetzen:
Analoge Blitzlichtmalerei
Im Rahmen seines Studiums der freien Künste an der HBK Braunschweig entwickelte Andreas Baier seine Blitzlichtgemälde (oder auch flashlight paintings), die er Mitte der 1990er Jahre international «einmal quer durch die Bank» publizierte und ausstellte. Dazu zählen auch die acht Seiten im chinesischen «people»-magazine:
Seit Anbruch des neuen Jahrtausends veröffentlicht er seine künstlerischen Arbeiten so gut wie überhaupt nicht mehr, ebenso wenig stellt er sie aus. «Das ist», so sagt er, «eine direkte und persönliche Sache zwischen Sammler und Künstler». Dies gilt auch für seine neue Werkgruppe, die Digitalgemälde:
Obwohl er voll und ganz in seiner Kunst aufgeht, steht er der kommerziellen Fotografie nach wie vor aufgeschlossen gegenüber, insbesondere dann, wenn in den Produktionsprozeß Entscheidungsträger eingebunden sind, denen die Regeln für eine erfolgreiche und unverwechselbare Unternehmenskommunikation ein fester Bestandteil ihrer täglichen Arbeit sind:
Bildunterschrift: Der Präsident der Berlin School of Creative Leadership und Werbelegende Michael Conrad zusammen mit seiner Frau Helga.
Bildunterschrift: Der Designer Tassilo von Grolman in seinem Büro in Oberursel.
Bildunterschrift: Prof. Rido Busse auf einer Parkbank vor dem Wiesbadener Kurhaus.
Bildunterschrift: Prof. Olaf Leu in München Schwabing.
Bildunterschrift: Andreas Baier, fotografiert von Michael Eibes.
Vor diesem Hintergrund hat er gerade frisch auf dem Das-Auge-Portal ein Profil sowie einige Portfolios angelegt. Zum Beispiel auch eines, welches Bilder aus seinem stetig wachsenden Langzeitprojekt «Corporate photography means executives look good» zeigt.
Schließlich, und das ist vielleicht seine hervorstechenste Eigenschaft, schreibt er sehr gerne wohlklingende Pressetexte über sich selbst – so wie diesen hier.