Forscher vermuten Übertragungsmöglichkeit von Alzheimer durch Bluttransfusionen

Alzheimerforscher sind beunruhigt darüber, dass die Krankheit möglicherweise durch Blut übertragen werden kann. Wie das Nachrichtenmagazin „Focus“ berichtet, soll es amerikanischen Neurowissenschaftlern bei einem Tierversuch gelungen sein, die Demenzerkrankung auf dem Blutweg von einer kranken Maus auf eine gesunde zu übertragen. Die Ergebnisse wurden allerdings noch nicht in einem seriösen Fachblatt veröffentlicht.

Der Molekularbiologe Christian Haass von der Universität München sagte „Focus“, es könnte möglich sein, dass die Ansteckung über Eiweißmoleküle im Blut verlaufe. Zur vorzeitigen Erkrankung einer transgenen Maus sei es jedoch erst gekommen, als deren Blut komplett gegen das einer erkrankten ausgetauscht worden war. Dies sei mit der Übertragung einer einzelnen Bluttransfusion nicht vergleichbar, so Haas. Allerdings sei eine Altersbegrenzung für Blutspender „vielleicht sinnvoll“. Der Präsident des Robert Koch-Instituts, Reinhard Burger, forderte in „Focus“, die Ergebnisse der Studie rasch zu überprüfen. Noch sei unbekannt, in welcher Konzentration die mutmaßlichen Erreger zur Ansteckung führen könnten. Voreilig ältere Menschen von der Blutspende auszuschließen, hält Burger für unlogisch und riskant, da sonst Versorgungsengpässe drohten. Patienten würden womöglich ohne lebensrettende Bluttransfusion bei Operationen oder nach Unfällen sterben.