In chinesischen Höhlen gefundene 11.500 bis 14.500 Jahre alte Fossilien könnten laut australischen Forschern eine eigene Menschenspezies darstellen. „Diese neuen Fossilien könnten eine unbekannte Spezies sein, die bis zum Ende der Eiszeit vor etwa 11.000 Jahre überlebt hat“, sagte der Palaeoanthropologe Darren Curneo von der Universität in New South Wales. „Unsere zweite These beinhaltet, dass die Fossilien eine frühe und unbekannte Migration von modernen Menschen repräsentiert, eine Bevölkerung, die keine genetische Beteiligung am heutigen Menschen hat“, fügt Curnoe hinzu.
Die Knochenreste wurden 1989 von chinesischen Minenarbeitern freigelegt. Wissenschaftler nannten die Überreste „Rotwild-Höhlenmenschen“, da sie am liebsten heute ausgestorbenes Rotwild kochten. Es kann nachgewiesen werden, dass sie wussten, wie man Feuer macht. Die Population weist laut den Forschern eine anatomische Mischung aus modernen und archaischen Eigenschaften auf. Besonders markant sind ihre stark gebogene Stirn, ihre breite Nasen- und Augenhöhlen und sehr flache Wangenknochen, die auf eine ausgeprägte Kaumuskulatur hinweisen. „Sie sind einzigartig zwischen allen Mitgliedern des menschlichen Evolutionsbaumes“, unterstreicht Curnoe. Für eine endgültige Zuordnung versuchen die Forscher nun DNA aus den Fossilien zu extrahieren und diese zu testen.