Wer heutzutage seine Produkte erfolgreich verkaufen möchte, kommt um einen Onlineshop kaum drumherum. Nicht nur, dass die Kunden es gewohnt sind, rund um die Uhr online shoppen zu können. Sie haben online auch viel mehr Möglichkeiten, neue Zielgruppen zu erschließen, Ihr Produkte frisch und modern und auf vielen Kanälen zu präsentieren und – nicht zu vergessen – Sie sind nicht an Öffnungszeiten gebunden.
Schätzen Sie die Kosten für einen guten Onlineshop realistisch ein
Die Kosten für einen professionell gestalteten Onlineshop sind nicht zu unterschätzen, zumal man dabei meistens auf die Hilfe eines Profis angewiesen ist. Es gibt zwar auch „Instantshops“ verschiedener Anbieter, die kostengünstiger sind und mit deren Tools man selbst einen Shop erstellen kann, aber aus Erfahrung ist dies nur für die wenigsten Unternehmen empfehlenswert. Die Funktionen sind eingeschränkt, das Design oft auf wenige Alternativen festgelegt und häufig müssen Nutzer mit nerviger Werbung leben. Das kann Besucher abschrecken und Ihnen gehen dadurch wertvolle Kundenkontakte und Umsatz verloren. Dazu gehört auch das Verständnis für Technik und die Zusammenhänge, auch mit Blick auf SEO.
Wenn Sie sich für eine professionelle Lösung entscheiden, sollten Sie die Programmierung und das anschließende Hosting, d. h. die langfristige technische Betreuung, an einen Webdesigner abgeben. Dieser kann jedoch durchaus für seine Leistungen einen fünf- bis sechsstelligen Betrag verlangen, je nach Umfang des Onlineshops und der zu erbringenden Folgeleistungen. Holen Sie auf jeden Fall verschiedene Angebote ein und vergleichen Sie auch das Kleingedruckte sorgfältig. Sprechen Sie mit einem Profi über Ihre Vorstellungen, lassen Sie sich beraten und holen Sie auch immer, wenn möglich, Empfehlungen von Kollegen.
Kann ich mich bei der Erstellung meines Onlineshops finanziell unterstützen lassen?
Für alle, die über einen eigenen Onlineshop nachdenken, gibt es gute Nachrichten. Für Existenzgründer gibt es verschiedene staatliche Fördermittel und Darlehen, die für dieses Vorhaben beantragt werden können. Allerdings ist gerade die Welt der staatlichen Fördermittel für viele ein kompliziertes und unbeliebtes Thema, in das sie sich nur schwer hineindenken können und wollen. Viele Gründer denken, der Prozess der Antragstellung sei kompliziert und verzichten darum darauf, es überhaupt in Angriff zu nehmen. Dabei ist eine Finanzierung, z. B. mit einer KFW Förderung zur Existenzgründung, gar nicht so ungewöhnlich.
Wir möchten gerne etwas Licht in den Fördermittel-Dschungel bringen und haben im Folgenden 10 wichtige Fragen und Antworten aus unserem Beratungsalltag für Sie zusammengestellt
1. Gibt es Besonderheiten bei der Förderung von Onlineshops bzw. Unterschiede zur Förderung von Unternehmen?
Generell wird die Gründung eines Onlineshops genauso gesehen wie z. B. die Gründung eines stationären Unternehmens. Daher ist ein Onlineshop erst einmal in gleicher Weise förderfähig.
2. Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen, um gefördert zu werden?
Das von Ihnen geplante Online-Geschäftsmodell muss tragfähig sein – ganz egal, ob es um die Neugründung eines Onlineshops oder um die Ausweitung eines vorhandenen Shops geht. Diese Tragfähigkeit muss in einem umfassenden und verständlichen Businessplan dargelegt werden. In einer Liquiditäts- und Rentabilitätsvorschau muss aus dem Businessplan für Ihren Onlineshop hervorgehen,
- ob die Geschäftsidee Erfolgsaussichten hat und
- in welchem Zeitraum der geplante Onlineshop Aussicht auf welchen Gewinn verspricht.
3. Welche staatlichen Fördermittel gibt es für Onlineshops?
Die Fördermittel für einen Onlineshop unterscheiden sich gar nicht so sehr von den Fördermitteln für andere Gründungen. Es handelt sich hierbei in der Regel um zurückzahlbare Kredite mit besonders günstigen Zinssätzen und Rückzahlungsmodalitäten.
Einer dieser günstigen Kredite ist das „ERP-Gründerkredit Startgeld“ der KFW, der bis zu einer Kreditsummer in Höhe von 125.000 Euro möglich ist. Bei diesem Kredit ist es möglich, bis zu 30 Prozent der Darlehenssumme für laufende betriebliche Kosten zu nutzen. Die anderen 70 Prozent des Kredits müssen für Investitionen, also z. B. für die Weiterentwicklung der Shop-Infrastruktur, investiert werden.
Neben der KfW hat beispielsweise auch die regionale NRW Bank günstige Kredite für Gründungen im Angebot, z. B. den NRW Bank Gründungskredit. Regional hat jedes Bundesland eine eigene Landesbank, hier in NRW ist es die NRW Bank. Auch der Bund hält verschiedene Möglichkeiten der Finanzierung bereit, etwa auch den Mikrokreditfonds für einen Kapitalbedarf bis max. 20.000 Euro.
Weitere Details zu den Förderkrediten haben wir hier zusammen getragen: Förderkredite.
4. Wann kann ich die Fördermittel beantragen?
Grundsätzlich kann man sagen: immer! Denn die Fördermittel müssen nicht unbedingt vor der Gründung des Onlineshops beantragt werden. Es ist durchaus möglich, erst einmal einige Monate zu testen, ob die Geschäftsidee tragfähig ist und erst dann den Bedarf der Investitionssumme auszuloten.
5. Sind die Förderprogramme nur für Existenzgründer oder auch für bereits bestehende Unternehmen?
Mit den Fördermitteln können sowohl Onlineshop-Neugründungen unterstützt werden als auch e-Commerce-Projekte, die bereits am Markt aktiv sind. Falls Sie für Ihr Unternehmen/den Onlineshop einen Wachstumskredit nutzen wollen, sollten Sie möglichst schon 2 Jahre am Markt aktiv sein.
Grundsätzlich kann man sagen, dass es keine Rolle spielt, in welcher Phase Sie sich gerade befinden: Es gibt immer ein passendes Fördermittelprodukt, das für Sie infrage kommt.
6. An wen kann ich mich wenden?
Wir empfehlen Interessenten, sich zunächst bei ihrer Hausbank über die Fördermittel-Optionen zu informieren oder bei einem neutralen Partner wie der 1a-STARTUP Unternehmensberatung. Beide können erläutern, welches Kreditangebot das geeignete für Ihr Geschäftsmodell ist. Nach einer ausführlichen Prüfung würde die Hausbank dann Ihren Antrag zur finalen Kreditentscheidung an den Kreditgeber, z. B. die KFW Bankengruppe oder andere Förderprogramme, weiterleiten.
7. Welche Vorbereitungen sind wichtig, bevor ich mit der Bank Kontakt aufnehme?
Wie bereits erwähnt ist der Businessplan das A und O für die Beantragung der Fördermittel und der Finanzierung, nicht nur bei einer Existenzgründung. Dieser sollte gewissenhaft und sorgfältig ausgearbeitet werden und eine solide Liquiditäts- und Rentabilitätsvorschau für die nächsten drei Jahre enthalten. Falls Sie Unterstützung bei der Erstellung Ihres Businessplans benötigen, sprechen Sie uns gerne an oder schauen Sie auf unserer Website vorbei. Hier finden Sie alle wichtigen Informationen zu dem Thema Businessplan.
Eine gute Vorbereitung ist wichtig, damit Sie die Bank von der Glaubhaftigkeit und Ernsthaftigkeit Ihres Projektes von Anfang an überzeugen können. Planen Sie außerdem von der Beantragung bis zur Auszahlung auf Ihr Konto ausreichend Zeit ein! Der gesamte Ablauf der Fördermittel Beantragung kann einige Wochen in Anspruch nehmen.
8. Welche möglichen Fördermittelsummen gibt es eigentlich?
Die Höhe der Fördermittel hängt sehr von der Verwendung ab, den/die Sie nutzen wollen/können. Es sind durchaus Kreditsummen möglich in einem Rahmen bis zu 125.000 € und darüber hinaus. Häufig sind diese Fördermittel mit einem attraktiven Festzins und niedrigem Risiko für Sie versehen. Die aktuellen Zinssätze und Laufzeiten sind je nach Kredit sehr unterschiedlich und können ggf. von Ihrer Hausbank aufgrund Ihrer persönlichen Situation festgelegt werden.
9. Welche Erfolgsaussichten habe ich bei der Nutzung von Fördergeldern?
Natürlich ist jede Existenzgründung anders und kann nicht direkt miteinander verglichen werden. Aber generell können wir erfreulicherweise beobachten, dass die Geschäftsmodelle, die Fördergelder beantragen, durch die besonders gute Vorbereitung im Businessplan und zusätzlichen Prüfung bei der Haus- und Förderbank erfolgreich am Markt agieren.
Wichtig und ein ganz entscheidendes Kriterium ist in jedem Fall, dass in der Regel nur die e-Commerce-Projekte Fördermittel erhalten, die auch einen Businessplan mit nachvollziehbaren Erfolgsaussichten eingereicht haben. So ist die Nutzung von Fördermitteln immer noch eine wichtige Alternative zu handelsüblichen Krediten und sollte auf jeden Fall als Alternative in Betracht gezogen werden.
10. Abschließende Tipps und Empfehlungen
Egal, was Sie online vorhaben: Lassen Sie sich von Anfang an gut beraten, damit Ihnen keine Förderung entgeht. Übrigens wird auch die Beratung und Begleitung der Finanzierung von verschiedenen Förderprogrammen mit einem Zuschuss zur Beratung unterstützt.
Nehmen Sie Kontakt zu uns auf und wir schauen uns Ihr Vorhaben im Detail ganz konkret an und prüfen anhand verschiedener Parameter, ob eine Förderung Aussicht auf Erfolg hat. Es lohnt sich in jedem Fall, zunächst prüfen zu lassen, ob auch Sie eine Beratungsförderung nutzen können. Auf unserer Website finden Sie auch noch einmal die wichtigsten Informationen rund um das Thema Fördermittel.
Bleiben Sie mit unserem Fachnewsletter immer informiert: Newsletter bestellen.
Shutterstock 711533596