Finanzwissenschaftler kritisiert Reformvorschläge von Steinbrück

Die Vorschläge des ehemaligen Bundesfinanzministers Peer Steinbrück (SPD) zur Regulierung der Finanzindustrie sind nach Ansicht von Markus Rudolf, Professor für Finanzwirtschaft an der WHU Otto Beisheim School of Management, „weitestgehend ungeeignet“. Dies erklärte der Finanzwissenschaftler am Mittwoch im Gespräch mit dem „Deutschlandfunk“. Zwar sei auch er der Ansicht, dass der Bankensektor stärker reguliert werden müsse.

Allerdings würde Steinbrück das eigentliche Symptom der Bankenkrise „nicht tatsächlich bekämpfen“, sondern „einfach nur an Indikatoren dafür herumdoktern“, kritisierte Rudolf. Die Banken seien vor der Finanzkrise unterkapitalisiert gewesen. „Wenn man eine höhere Eigenkapitalausstattung durchsetzen kann, dann braucht man nicht unbedingt bestimmte Geschäftstypen zu verbieten“, betonte der Finanzwissenschaftler mit Blick auf die in einem Positionspapier von Steinbrück enthaltene Forderung, das Investmentbanking organisatorisch vom Kredit- und Einlagengeschäft der Finanzinstitute zu trennen.