Aus Angst vor einer Ausweitung der Finanzkrise stoßen immer mehr Verbraucher ihre Lebensversicherung ab. Wie sinnvoll ist das und wie sicher ist das Produkt noch?
– USA verlieren Top-Bonität – Angst vor neuer Wirtschaftskrise
– Immer mehr Verbraucher verkaufen ihre Lebensversicherung
– Wie sicher ist das Produkt noch?
Panik an den Weltbörsen, Gold im Höhenrausch und die Angst vor einer erneuten Weltwirtschaftskrise. Vieles erinnert an den Herbst 2008. Damals schickte die Pleite der amerikanischen Investmentbank Lehman Brothers Schockwellen rund um den Globus.
Nicht nur Anlageprofis zittern erneut, auch Verbraucher machen sich Sorgen. Viele spielen mit dem Gedanken, ihre Lebensversicherung zu verkaufen.
Wie sicher ist das Produkt überhaupt noch und welche Auswirkungen hat der Kursrutsch an den Börsen auf die Versicherungskonzerne?
Müssen sich Verbraucher Sorgen um ihre Lebensversicherung machen?
Derzeit besteht noch kein Grund zur Sorge. Zwar haben alle Versicherungskonzerne in Staatsanleihen investiert, der Anteil der Papiere, der wegen der Wertverluste abgeschrieben werden muss, ist derzeit aber relativ gering. Anders sieht es allerdings aus, wenn größere Länder wie Italien, Spanien oder auch die USA von der Krise erfasst würden. Milliardenschwere Abschreibungen dürften die Konzerne dann belasten. Auch ein deutlicher Kursverfall an den Börsen geht an den Unternehmen nicht spurlos vorbei.
Noch immer investieren Versicherungskonzerne Milliarden in Aktien und gehen damit ein
hohes Risiko ein. Warum?
Aus Sicht der Konzerne müssen zwei Dinge erfüllt werden. Zum einen müssen die Ausschüttungen an die Kunden und damit die Renditen erwirtschaftet werden, und zum anderen muss das Unternehmen einen Gewinn erzielen, der wiederum an die Aktionäre ausgeschüttet wird. Angelegt werden die Kundengelder in einem so genannten Produktmix. Das heißt, in verschiedenste Produkte mit verschiedensten Risikoklassen und damit auch in Aktien. Allerdings wurde der Aktienanteil seit Ausbruch der Wirtschaftskrise im Jahr 2008 nach unten gefahren, so dass mögliche Verluste nicht ganz so schwerwiegende Folgen haben wie noch vor ein paar Jahren.
Jüngsten Meldungen zufolge wollen immer mehr Verbraucher ihre Lebensversicherung
verkaufen und das Geld in Gold investieren. Ist das sinnvoll?
Das kommt darauf an wie viel Risiko jeder Einzelne eingehen möchte. Noch immer zählt die Lebensversicherung zu den sichersten Produkten, allerdings auch mit einer relativ kleinen Rendite. Dazu kommt eine Inflation, die seit Monaten anzieht und einen Teil der Rendite aufzehrt. Der Goldpreis ist dagegen bereits massiv gestiegen. Die Wahrscheinlichkeit eines Rückschlags ist deshalb relativ groß. Wer zum falschen Zeitpunkt umschichtet, sitzt möglicherweise auf hohen Verlusten. Wer Sicherheit haben möchte, sollte bei seiner Lebensversicherung bleiben.
Was ist, wenn doch der Anbieter meiner Lebensversicherung pleite geht?
Auch da müssen sich Verbraucher keine Sorgen machen. Sollte es zu einer Pleite kommen, springt die Auffanggesellschaft Protektor ein und übernimmt die Verträge.
Stichwort Inflation – werden die Preise tatsächlich deutlich ansteigen?
Davon ist auszugehen. Zum einen haben die Notenbanken in den letzten Jahren Unsummen in den Geldkreis gepumpt, die sie früher oder später nicht mehr kontrollieren können. Zum anderen ist eine stark anziehende Inflation möglicherweise die einzige Möglichkeit die Schuldenkrise „elegant“ zu lösen.
Wie sollten Verbraucher ihr Geld derzeit anlegen?
Das Wichtigste ist wie immer eine breite Streuung, d.h. nicht alles auf eine Karte setzen. Dadurch wird das Risiko reduziert. Gerade in Zeiten anziehender Inflation ist das so genannte Betongeld sehr interessant. Wer sein Geld in Immobilien stecken möchte, sollte das jetzt tun. Die Zinsen sind extrem niedrig und die Objekte preislich attraktiv. Einen Teil kann man außerdem in gute und ausgewählte Aktien stecken, dazu einen Teil in Gold. Auch andere Sachwerte wie ganz spezielle Uhren oder Autos sind attraktiv.
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