„Bloß nie in die SCHUFA kommen“, so interpretieren viele die SCHUFA Holding AG als Schwarze Liste für rückzahlungsunfähige Konsumenten. Doch sie ist weniger eine reine Auflistung problematischer Fälle, sondern vielmehr eine große Datensammelstation, auf welche in vielen Belangen des täglichen Lebens zugegriffen wird. Aber Vorsicht: Wer einmal auf der „Liste“ negativ vermerkt ist, hat es zukünftig nicht leicht.
„Wir schaffen Vertrauen“, so wirbt die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung, kurz SCHUFA, auf ihrer Website. Mittig steht groß geschrieben: „Ohne SCHUFA keine große Liebe“. Hier kommen so manche Menschen ins Grübeln. SCHUFA und die große Liebe? In den meisten Köpfen entsteht da wohl eher keine Kombination. Schaut man sich die Website genauer an, sieht man hinter diesen romantisch klingenden Zeilen das Foto einer jungen Dame, welche sich glücklich an ein neues Auto schmiegt… Aha, jetzt kommt man der Sache schon näher. Die materialistische Liebe ist also gemeint. Doch wo bleibt das versprochene Vertrauen?
Vertrauen, aber nur nach Score
Der Grundgedanke der SCHUFA besteht darin, den Unternehmen und auch manchen Privatpersonen einen Überblick über die Bonität, bzw. die Zahlungsfähigkeit, möglicher Schuldner zu verschaffen. Dies macht sie, indem sie Daten sammelt, wie z.B. Wohnort, Kontoverbindungen, Kreditgeschäfte oder eben Negativmeldungen über Zahlungsverzüge und ähnliche Vorkommnisse. Aus all diesen Daten berechnet sie dann den Basisscore, einen Prozentsatz, welcher über die Zuverlässigkeit derjenigen Person aussagen soll. Und hier kommt das Vertrauen ins Spiel, das Vertrauen des Gläubigers in die Fähigkeit des Schuldners seinen Zahlungsverpflichtungen nach zu kommen. Der Einfluss auf den eigenen Score ist teilweise nur begrenzt möglich. So sind laut SCHUFA z.B. Verbraucher in Berlin Pankow pauschal mehr wert als in Berlin Neukölln. Da die meisten Banken anhand des Scorewerts über den Zinssatz von Privatdarlehen und Baufinanzierungen entscheiden, kann dies einem Berliner aus Neukölln dann wesentlich teurer kommen als einem aus Pankow.
Personen, wie Vermieter oder Arbeitgeber, aber vor allem Bankinstitute und Telekommunikationsunternehmen, verlangen meist eine SCHUFA Einsicht bevor sie Geschäftsbeziehungen eingehen. So tritt fast jeder irgendwann mal in Kontakt mit der SCHUFA Holding AG. Fakt ist: Daten von etwa 65 Millionen Menschen sind in der SCHUFA gelistet, egal ob schlecht oder recht.
Mehr als nötig
Wer seine SCHUFA einsehen möchte, kann dies unter folgender Adresse tun (www.meineschufa.de). Dort können Verbraucher einmal im Jahr kostenlos eine SCHUFA-Einsicht beantragen. Die Links zu dem Formular sind ein wenig versteckt, also nicht verwirren lassen.
„Oft finden wir Schulden in der SCHUFA, welche schon lange erledigt sind. Wer jährlich seine Daten überprüft, kann so früh genug einlenken.“, erklärt Tino Wiek, Handelsvertreter der Finanzdienstleistung Poller. „Viele sind außerdem erstaunt welche Masse an Daten dort gespeichert ist. Vor allem das alleine schon Kreditanfragen bei Banken gespeichert wurden, ohne das eine Vertrag überhaupt zu Stande kam, verunsichert meistens.“ Hier liegt ein nicht zu verachtenden Problem: Oft kommt es vor, dass sich durch eine einfache Kreditanfrage bei einer Bank die SCHUFA verschlechtert. „Teilweise lassen sich für unsere Kunden ungünstigere Konditionen vermitteln, wenn sie vorher verschiedene Kreditanfragen im Internet vorgenommen haben, als wenn sie gleich zu uns gekommen wären.“ ergänzt Tino Wiek. Dies liegt hauptsächlich an falschen Anfragemethoden der Bankmitarbeiter selbst. Man sollte immer darauf achten nur Konditionsanfragen zu machen, keine Kreditanfragen.
Bitte kein negativer SCHUFA-Eintrag
In Berührung mit der SCHUFA kommt man oft nur im negativen Zusammenhang, wie durch Zahlungsrückstände oder erschütternde Erzählungen von Bekannten. Teilweise nicht ohne Grund. Mitunter kann ein kleiner offener Betrag gegenüber dem Mobilfunkanbieter oder einem Versandhandel zu einem Negativeintrag führen. Auch nicht gerechtfertigte Rechnungen sollten manchmal eher bezahlt und später zurückgefordert werden, als dass diese der SCHUFA gemeldet werden. Auf gar keinen Fall sollte man einer Schuldanerkenntnis gegenüber einem Inkassounternehmen zustimmen und dabei noch eine Ratenzahlung vereinbaren. Dies führt zu sofort zum Negativeintrag, selbst bei harmlosen Summen, wie 12,95 EUR. Entweder man widerspricht der kompletten Schuld oder man zahlt alles sofort. „Telefon und Handyverträge können besonders gefährlich werden, denn diese Firmen leiten offene Summen teilweise direkt und ohne Vorwarnung an die SCHUFA weiter.“, warnt Kerstin Poller, Inhaberin der Finanzdienstleistung Kerstin Poller. „Solche Forderungen sollten wirklich immer sofort beglichen werden.“
Selbst nach Erfüllung bleiben Negativeinträge noch für drei Jahre in der SCHUFA, wobei die drei folgenden Jahre komplett zählen. Wer also z.B. am 08.08.2012 seine Schuld begleicht, muss bis zum 01.01.2016 warten bis der Eintrag gelöscht wird. Es besteht dann allerdings keine Garantie, dass der Scorewert wieder gut ist. Ist die SCHUFA schlecht können Baufinanzierungen eventuell nicht umgeschuldet, Handyverträge nicht abgeschlossen werden oder die Suche nach einer neuen Mietwohnung kann sich schwieriger erweisen als gedacht.
Wer allerdings immer pünktlich zahlt und seine Post regelmäßig überprüft dürfte keine Probleme bekommen. Bevor Gläubiger Zahlungsrückstände eintragen lassen dürfen, erfolgen mehrere Mahnungen und wiederholte Zahlungsaufforderungen.
Digital, bitte nicht
Angesichts der Erfahrungen vieler Menschen wirken die Werbesprüche der SCHUFA über Vertrauen und die große Liebe eher übertrieben, denn von der Masse der Verbraucher schlägt ihr eher Misstrauen entgegen. So hatte sich die SCHUFA vor kurzem mit der Idee, Facebook als Datenquelle zu benutzen, wieder Protest eingehandelt. Wenn man berücksichtigt, dass die Überlegung bestand, nicht nur Facebook dazu zu nutzen, sondern auch aus anderen Netzwerken Daten abzuschöpfen, wie z.B. aus Xing, Twitter oder auch aus Geodatendiensten wie Google Street View, dann sind die Bedenken vieler Menschen wohl gerechtfertigt. Dieses Vorhaben wurde aber nach massiver Kritik von Politikern und Datenschützern abgesagt.
Somit bleibt man aktuell, zum Wohlbefinden vieler Verbraucher, wenigstens im digitalen Leben von der SCHUFA verschont.
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