FDP-Vize Zastrow ruft Parteispitze zur Ordnung

Der stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende Holger Zastrow hat die Führungsspitzen der Partei zur Ordnung gerufen. „Die FDP gewinnt dann Anerkennung zurück, wenn sie in der Regierung ein klares Profil zeigt und durchsetzungsstark ist, wie zuletzt bei der Entscheidung für Joachim Gauck und in der Frage der Schlecker-Rettung“, sagte Zastrow der Tageszeitung „Die Welt“ (Mittwochausgabe). „Dieser Weg ist erfolgversprechender, als wenn Einzelne in der Partei anfangen, nur noch auf eigene Rechnung zu arbeiten und ihrem persönlichen Affen Zucker zu geben“, sagte Zastrow.

Der Parteivize, der auch Chef der Landespartei in Sachsen ist, reagierte damit auf den jüngsten Personalstreit der liberalen Führungskräfte. Der FDP-Vorsitzende Philipp Rösler hatte sich am Wochenende von seinem Vorgänger Guido Westerwelle distanziert. Wolfgang Kubicki, Spitzenkandidat der FDP in Schleswig-Holstein, wiederum hatte Röslers Führungsstil scharf kritisiert. „Der Wiederaufstieg der FDP wird nur gelingen, wenn wir als Team zusammenstehen“, mahnte nun Zastrow. Er forderte seine Kollegen deshalb auf, sich auf inhaltliche Ziele zu konzentrieren. Als Beispiele nannte er „eine höhere Pendlerpauschale oder die Abschaffung der Praxisgebühr“.