Nach den neuen Vorwürfen gegen Christian Wulff im Rahmen der Kreditaffäre hat der stellvertretende FDP-Vorsitzende Holger Zastrow den Bundespräsidenten zu einer Stellungnahme zu den Anrufen bei der „Bild“-Zeitung aufgerufen. Wulff müsse sich noch in dieser Woche erklären, sagte Zastrow im MDR. Selber anzurufen und einem Chefredakteur auf die Mailbox zu sprechen, um einen Bericht zu verhindern, zeuge nicht von der Größe, die er von einem Staatsoberhaupt erwarte, so der Landesvorsitzende der sächsischen FDP weiter. Die „Bild“-Zeitung hatte am Montag Medienberichte über einen Anruf von Wulff bei ihrem Chefredakteur Kai Diekmann bestätigt.
Der Bundespräsident habe demnach eine längere Nachricht auf der Handy-Mailbox des Chefredakteurs hinterlassen, in der er sich empört über die Recherchen zu dem Hauskredit gezeigt habe und unter anderem mit strafrechtlichen Konsequenzen für den verantwortlichen Redakteur gedroht habe. Zwei Tage nach der ersten Veröffentlichung zu dem Hauskredit in der „Bild“-Zeitung habe Wulff Diekmann dann erneut angerufen und sich für Ton und Inhalt seiner Äußerungen auf der Handy-Mailbox entschuldigt. Auch beim Vorstandschef des Springer-Verlages, Mathias Döpfner, und der Verlags-Mehrheitsaktionärin Friede Springer soll Wulff interveniert haben.