Im Streit um die Finanztransaktionssteuer hält die FDP an einer modifizierten Stempelsteuer nach britischem Vorbild fest. „Um eine Lösung hinzubekommen, die für alle 27 EU-Staaten gilt, ist das die einzig gangbare Lösung“, heißt es in einem Strategiepapier von FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle, das dem „Handelsblatt“ (Freitagausgabe) vorliegt. Die Liberalen planen ausdrücklich, die Bemessungsgrundlage der Steuer auf Derivate auszudehnen.
Voraussetzung für die Einführung der neuen Steuer ist laut dem Papier ein erträglicher Bürokratieaufwand. Wettbewerbsverzerrungen und Geschäftsverlagerungen sollen ebenso vermieden werden wie weitere Lasten für Anleger. Voraussetzung für die Steuer sei zudem „die Zustimmung aller EU-Staaten zu einem Amtshilfeabkommen mit automatischem Informationsaustausch“. Um den computergesteuerten Handel bei den Börsen und Handelsplattformen besser kontrollieren zu können, seien wirksame Eingriffsrechte der Aufsicht gegenüber den betroffenen Händlern nötig, heißt es in dem Papier.