FDP erwägt neues Modell für Ökostrom-Umlage

In der Diskussion über eine Novelle der Ökostrom-Förderung zeichnet sich in der FDP-Fraktion ein ganz neues Modell ab. Statt der bisherigen festen Einspeisevergütungen sollten in Zukunft „Marktzuschläge“ gezahlt werden, die auf den Börsenpreis für Strom aufgeschlagen werden. Dies werde derzeit in einer Arbeitsgruppe der Partei diskutiert, sagte Fraktionsvize Michael Kauch der „Süddeutschen Zeitung“ (Mittwochausgabe).

Ein „Herumwurschteln an den Einspeisevergütungen“ setze nicht die nötigen Anreize, Kosten zu senken und die Erzeugung am Bedarf auszurichten. Bisher hatten sich FDP-Politiker vor allem für Quotenmodelle ausgesprochen, nach denen Stromversorger zur Einspeisung von bestimmten Ökostrom-Mengen verpflichtet würden. Allerdings ist umstritten, ob dies überhaupt kostengünstiger wäre. Offen ist auch, ob das die Öko-Investitionen nicht abwürgt. Mit Zuschlägen hingegen hat auch Dänemark schon gute Erfahrungen gesammelt. Nach dem FDP-Modell würden je nach Technologie verschieden hohe Zuschläge gezahlt, zusätzlich zum Strompreis an der Leipziger Börse. Zunächst ließe sich das für jenen Ökostrom einführen, der bereits jetzt direkt über die Börse vermarktet wird, in einem zweiten Schritt für allen Grünstrom. Anders als bei den bisher fixen Vergütungen würde der Öko-Bonus dann auch Angebot und Nachfrage nach Strom abbilden – durch eine höhere oder wenige hohe Vergütung.