Im Fall der tödlichen Schüsse auf den afroamerikanischen US-Teenager Trayvon Martin haben die Behörden der Stadt Sanford (Florida) einen Rücktritt des umstrittenen Polizeichefs abgelehnt. US-Medienberichten zufolge hatte Bill Lee bereits sein Büro geräumt, als die Stadtbehörden das Kündigungsgesuch zurückwiesen. Der Polizeichef war in die Kritik geraten, weil er nach den tödlichen Schüssen auf Martin den mutmaßlichen Schützen George Zimmerman nicht hatte festnehmen lassen.
Zimmerman ist inzwischen wegen Mordes angeklagt, wurde am Montag aber gegen Zahlung einer Kaution aus dem Gefängnis entlassen. Der Prozess gegen ihn soll am 29. Mai beginnen. Der 28-Jährige gibt an, den Teenager im Februar in Notwehr erschossen zu haben. Bei dem Toten wurde jedoch keine Waffe gefunden. Der Fall hatte für großes Aufsehen in den USA gesorgt. In der öffentlichen Debatte waren die liberalen Waffengesetze und mögliche rassistische Motive. Außerdem hatte die Polizei von Sanford (Florida) anfangs nicht ermittelt. Bundesweite Demonstrationen und Proteste waren die Folge.