(pk-k) Herdecke, 27.06.2011 Ein Kongress, der sich mit neuen ökologisch sinnvollen Handlungsmodellen beschäftigt, wird im Juni 2012 in Leipzig stattfinden. Es geht besonders um neue Wirtschafts- und Geldformen, die unzweifelhaft nötig sind, wenn man auf die kritischen Verhältnisse sieht, die durch die gegenwärtig vorherrschenden Wirtschaftsformen fortwährend geschaffen werden. Lösungen für die gegenwärtigen und zukünftigen Probleme sind aber auch bereits verfügbar. Sie wurden in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten entwickelt und erprobt, sie müssen nur noch sichtbarer werden.
Das Koordinationsteam des fairventure-Kongress hat sich zum Ziel gesetzt, einen Rahmen für Begegnung und Austausch für all diejenigen Menschen, Gruppen und Firmen zu schaffen, die sich bereits für ökologisch sinnvolle Wirtschafts- und Geldformen engagieren oder damit beginnen wollen. Das Sichtbarmachen der bereits vorhandenen Vielfalt an den beiden Tagen des Kongresses am 07. und 08. Juni 2012 ist das Ziel der Veranstalter. Ob bedingungsloses Grundeinkommen, nichtstaatliche Währungen, bürgerschaftliche Genossenschaften oder Transition Towns usw.: der gemeinsame Veranstaltungsrahmen soll die Gelegenheit dafür bieten, in einer „Messe der guten Ideen“ kennen zu lernen und vorzustellen, was Welt und Menschheit in dieser Hinsicht weiterbringt.
fairventure als Oberbegriff bezeichnet das faire Unternehmen, das von einzelnen Menschen oder Gruppen betrieben wird und dabei im Befriedigen von Bedürfnissen natur- und menschengerecht vorzugehen weiß. Dazu gehören nicht nur an Geldflüsse gebundene Aktivitäten, obwohl im Rahmen der fünf Themengruppen des Kongresses auch Möglichkeiten und Praxisbeispiele für nichtstaatliche, so genannte Komplementärwährungen vorgestellt werden. Wirtschaft ist mehr als Geld, bezieht sich auch und vor allem auf solche Bereiche, die gar nichts mit Geld und Vergütung zu tun haben. Dass es sinnvoll ist, der zunehmenden Monetarisierung des Lebens entgegenzutreten, verbindet die teilweise international bekannten fairventure-ReferentInnen in ihrem Anliegen, in Workshops Lösungsansätze für ein faires Wirtschaften vorzustellen.
Dass eine lebenswerte Zukunft auch dadurch ermöglicht wird, dass man junge Menschen bereits im Schulalter für ökologisch sinnvolles Wirtschaften sensibilisiert, kommt durch den eigenen Projektteil „fairventure IM UNTERRICHT“ zum Ausdruck. Ausgehend von der Schülerschaft der Freien Waldorfschule in Leipzig werden in Zusammenarbeit mit dem FleXibles Verein aus Zürich und dem Coinstatt-Kooperationsring aus Herdecke (Ruhr) in den kommenden Monaten Lehr- und Lernmittel entwickelt, die auch nach dem Kongress für alle daran interessierten Schulen zur Verfügung stehen werden. Die Entwicklung der Materialien wird eingebunden in die Unterrichtspraxis der gastgebenden Waldorfschule erfolgen, die beteiligten SchülerInnen und Lehrkräfte sind (natürlich) außerdem dazu eingeladen, auch am Kongress selbst teilzunehmen.
Der fairventure-Kongress ist eine Veranstaltung, die zu aktivem Mittun anregt. Es wird insofern keine klassische Angebotsveranstaltung sein, sondern ein Summit für eine Themen- und Begegnungsentwicklung, die sich in den kommenden Monaten ereignen wird. Aus diesem Grund gibt es auch Veranstaltungen vor dem Kongress, wie zum Beispiel in Bochum die September-Konferenz des Coinstatt-Koopertaionsrings und verschiedene, kleinere Seminarveranstaltungen in Ahrensburg (bei Hamburg), im Raum Fulda, in Leipzig und anderswo. Genauere Informationen dazu und zum fairventure-Kongress sind im Internet zu finden (www.fairventure.de, www.coinstatt.org).