Fahrrad und Olympia: Die Zeichen der Zeit

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Olympia 2012 in London steht vor der Tür und die Fahrradwelt wartet gebannt auf den Startschuss. Dass dem Velo auch unter den fünf Ringen verstärkt Aufmerksamkeit geschenkt wird, ist ein Spiegel der gestiegenen gesellschaftlichen Bedeutung. Der pd-f (www.pd-f.de) sprach mit Experten.

Radsport hat Tradition bei Olympia
[pd-f / gm] Radsport und Olympia gehören zusammen. Denn schon bei den ersten olympischen Spielen der Neuzeit, 1896 in Athen, waren Straßen- und Bahnradsport wichtige Disziplinen. „Die olympischen Bahn- und Straßenrennen haben eine große Tradition. Hier kommen Hightech und Historie zusammen, das ist auch für uns als Hersteller etwas ganz Besonderes,“ meint Anke Namendorf vom Hersteller Koga, der die niederländische Bahn-Equipe ausstattet. „Der Radsport lebt von seinen Heldenerzählungen, die weit ins letzte Jahrhundert zurückgehen. Doch was heute als historisch gilt, war seinerzeit aktuellste Technik. So wird es auch in diesem Jahr sein: Die Athleten nutzen das beste Material, ihre Leistungen und Sportgeräte werden abermals in die Geschichte eingehen,“ sagt Doris Klytta vom Reifenhersteller Schwalbe, dessen Hochleistungsreifen auch in den Wettbewerben vertreten sein werden.

Das Mountainbike zeigt sich immer attraktiver
1996 öffnete sich Olympia dem Mountainbikesport. Mit wachsendem Erfolg: Die Strecke für die olympischen CrossCountry-Wettbewerbe in London wurde extra angelegt. Man orientiert sich wieder mehr am Zuschauer, kurze und gut einsehbare Strecken erinnern an Querfeldein-Wettbewerbe, die von tausenden Zuschauern besucht werden. „Verschlungene Streckenführungen und attraktive Zuschauerplätze sorgen für Stimmung und Medienöffentlichkeit an der Strecke. Dass CrossCountry diesen Ansatz adaptiert, verspricht ein spannendes Rennen“, macht Stefan Oelker von Focus deutlich; der Hersteller sponsert in den USA das erfolgreiche Cyclocross-Team „Rapha Focus“. „Auch bei der Mountainbike-Technik rückt der Athlet weiter in Vordergrund: Verschiedene Reifengrößen ermöglichen eine bessere Abstimmung auf die wirklichen Bedürfnisse des Fahrers. Die vielseitige Strecke in London wird auch dazu führen, dass 29er, 650B und 26 Zoll-Räder um die Goldmedaille kämpfen werden,“ ergänzt Christian Malik von Haibike. „Natürlich haben wir mit Sabine Spitz, der Goldmedaillengewinnerin von Peking, ein richtiges Ass im Team.“

Grünes Dorf statt Mammutprojekt
Entgegen den Mammutprojekten früherer Tage wurde das olympische Dorf in London unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit projektiert, denn die Spiele an der Themse sollen grün werden. So werden beispielsweise die Toiletten des olympischen Dorfes mit Regenwasser gespült, viele Bauwerke sind im Hinblick auf ihre Nutzung nach den Spielen konstruiert. „Der Nachhaltigkeitsgedanke ist eng mit dem Sport verbunden, auf dem Rad genießt man die Natur in vollen Zügen. Man sollte dabei nicht nur den Adrenalinkick des Moments im Blick haben, sondern Produktionskette und Nachnutzung mitdenken. Dieses Bewusstsein wächst sowohl beim IOC, bei Herstellern und Sportlern auch abseits von Olympia,“ betont Stephanie Herrling vom Outdoor-Hersteller Vaude. Die Firma hatte erst 2011 den Deutschen Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie „Deutschlands nachhaltigste Zukunftsstrategien“ erhalten und gilt als Vorreiter unter den Outdoorunternehmen in Sachen Umweltschutz und Ressourcenschonung.

Dabei sein ist alles, aber Leistung zählt
Doch allen „weichen“ Kriterien zum Trotz: Am Ende zählt bei Olympia die Leistung. Das olympische Motto „Dabei sein ist alles“ spricht für das Hochgefühl der Sportler, überhaupt nach London reisen zu dürfen. Wer aber wirklich „etwas reißen“ will, bereitet sich natürlich akribisch vor. Dazu gehört auch eine möglichst präzise Analyse der körperlichen Leistungsfähigkeit. Während einige Hobby-Athleten noch mit Pulsmessern ihr Training überwachen, sind Profis und Ambitionierte längst weiter: Ins Fahrrad integrierte Kraftmesssysteme geben mit ungeschlagener Präzision Auskunft über Punch und Power. „Wattzahlen sind untrügerisch und bedeutend genauer als Analysen der Herzfrequenz, die Kraft- und Leistungsspitzen immer nur verzögert anzeigen,“ weiß Mareen Werner vom Distributor Sport Import, der die Leistungsmessnabe „PowerTap“ des Herstellers CycleOps im Programm hat. „Manuel Fumic zum Beispiel trainiert mit unserer Nabe, er ist die deutsche Hoffnung im CrossCountry-Rennen der Herren.“

Mit dem Leihrad zur Rennstrecke
Olympia 2012 folgt also den Zeichen der Zeit: Diversifizierung, Nachhaltigkeit und Leistung sind nicht nur bei den Radsportwettbewerben wichtige Schlagworte. Denn das Fahrrad tritt auch abseits der Rennstrecken stärker in den Vordergrund: London hat seit 2010 sein eigenes Leihradsystem, die „Boris Bikes“. Immerhin 5000 Velos stehen im Stadtgebiet zur Verfügung und werden auch Besucher der olympischen Spiele zu den Sportstätten bringen. „Gute Leihvelosysteme gibt es in immer mehr Städten und Regionen. Endlich werden Fahrrad und Pedelec auch im öffentlichen Bewusstsein zu dem, was sie sind: Effektive, schnelle und umweltfreundliche Verkehrslösungen, die man viel zu lang in die „Öko-Ecke“ drängte,“ meint Victoria Arnold vom Schweizer Pedelec-Spezialisten Flyer. Der Name „Boris Bikes“ geht übrigens auf den Vornamen des konservativen Londoner Bürgermeisters Johnson zurück, der sich für die Leihflotte stark machte. Ein weiteres Zeichen: Das Fahrrad ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Auch bei Olympia wird sich das beobachten lassen.

Bildrechte: www.koga.com / pd-f.de

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