Fahnder landen den größten Schlag gegen Zigaretten-Fälscherbanden

Privaten Ermittlern und europäischen Zollfahndern ist nach Informationen der „Welt“ aus den Tabakkonzernen ein spektakulärer Coup gegen Zigarettenfälscher gelungen. Seit November vergangenen Jahres sind sie einer internationalen Bande auf der Spur und haben Containerlieferungen mit gefälschten Markenzigaretten aufgespürt. Vor wenigen Wochen haben sie zugeschlagen.

151 Millionen Zigaretten der Marken „West“ und „Marlboro“ wurden in mehreren europäischen Häfen sichergestellt und beschlagnahmt. Der Wert: 38 Millionen Euro. Geplant war der Verkauf auf dem Schwarzmarkt unter anderem in Berlin. Dort hätte die Fälscherware mehr als 16 Millionen Euro eingebracht. Hergestellt wurden die Zigaretten in getarnten Fabriken in China. Drahtzieher sitzen in den Niederlanden sowie in der Türkei. Dies wird am heutigen Freitag in Antwerpen auf einer Pressekonferenz bekannt gegeben. Das Besondere an dem Erfolg der Ermittler und der Behörden sind die Dimensionen: Diese Mengen an Zigaretten aufzuspüren und dann nach wochenlanger Ermittlungsarbeit auf einen Schlag festzusetzen, das hat es noch nie gegeben und das galt unter Polizeiexperten bislang auch als unmöglich. Insgesamt sind die Lieferungen auf 14 Schiffscontainer von jeweils 40 Fuß Länge verteilt gewesen. In einen solchen Container passen zehn Millionen Zigaretten hinein, das sind 500.000 Packungen. Jede einzelne dieser Zigarettenpackungen bringt auf dem Schwarzmarkt zwischen 2,20 und 2,60 Euro ein, also rund die Hälfte des Normalpreises. Äußerlich sind die Packungen nicht von den Originalen zu unterscheiden – außer dass die Steuerbanderole und damit der Nachweis der Versteuerung fehlen. Nun werden sie in einer nicht minder Aufsehen erregenden Aktion vor Ort in Antwerpen verbrannt: Doch wegen der hohen Zahl wird dies drei Tage dauern.