EZB schafft 40 neue Stellen für den Kampf gegen die Eurokrise

Die Europäische Zentralbank bekommt zusätzliche Mitarbeiter für ihren Kampf gegen die Euro-Krise. Der Zentralbankrat hat 40 zusätzliche Stellen für das Jahr 2013 genehmigt. Entsprechende Informationen der Tageszeitung „Die Welt“ (21. August) aus Notenbankkreisen wurden von der EZB bestätigt.

EZB-Präsident Mario Draghi löst damit eine Zusage von Anfang Juli ein, die Kapazitäten der Notenbank auszubauen. Zuvor hatten sich die Mitarbeiter der Zentralbank über eine zu hohe Arbeitsbelastung beklagt. In Belegschaftskreisen ist nun allerdings von einem „Tropfen auf den heißen Stein“ die Rede. Der Ratsbeschluss wurde bereits im Juli gefasst, bis heute aber nicht veröffentlicht. Vorausgegangen war nach Informationen der „Welt“ eine Debatte zwischen dem EZB-Direktorium und den Vertretern der nationalen Notenbanken. Denn das Direktorium hat dem Vernehmen nach zunächst Personalplanungen vorgestellt, die deutlich über die nun beschlossenen 40 Stellen hinausgingen, wie mehrere Notenbanker der „Welt“ berichteten. Doch im Rat fand sich dafür erst einmal keine Zustimmung. Genehmigt wurden nur die geforderten Kurzfrist-Maßnahmen. Allein auf die Abteilung für volkswirtschaftliche Analyse soll rund die Hälfte der zusätzlichen 40 Kräfte entfallen, heißt es. Schließlich sei dieser Bereich in der Krise besonders stark gefordert – dort wird unter anderem geprüft, wie solide welches Euro-Land noch dasteht. Bei den darüber hinausreichenden Mittelfrist-Plänen des Direktoriums sehen die Notenbank-Gouverneure dagegen noch Gesprächsbedarf. Einzelne Verstärkungen halten sie dem Vernehmen nach für schlicht überflüssig. Bei anderen Themen geht es um die Frage, welche Aufgaben auch dezentral erledigt werden könnten. Diese Debatte begleitet das Eurosystem schon seit Jahren. Denn je mehr Aufgaben die EZB übernimmt, desto weniger bleibt für die nationalen Währungshüter übrig. Und die mussten seit Einführung des Euro ohnehin schon stark schrumpfen – so strich die Bundesbank etwa in den vergangenen Jahren mehrere tausend Stellen. Zu weiterreichenden Personalplänen und den Debatten im Rat wollte sich ein EZB-Sprecher auf Anfrage der Zeitung nicht äußern.