Der Direktor des Zentrums für Niederlandestudien an der Universität Münster, Friso Wielenga, sieht nach dem Rückritt der niederländischen Regierung unter Ministerpräsident Mark Rutte den EU-Sparkurs von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gefährdet. Merkel sei einsamer geworden, da ein Abwenden der Niederlande vom rigiden Sparkurs in Europa zu erwarten sei, sagte der Experte im Deutschlandfunk. Für das geplante Sparpaket der niederländischen Regierung werde es nach dem Bruch der Koalition keine parlamentarische Mehrheit mehr geben.
Bei den Neuwahlen profitiere weniger Geert Wilders mit seiner rechtspopulistischen Freiheitspartei PVV, sondern vielmehr die Linken. „Das heißt, wir werden nach den Wahlen nicht eine sehr überschaubare neue politische Lage haben, denn wahrscheinlich wird jetzt die Linke eine sehr starke Position haben, und damit ist im Bereich der Sparmaßnahmen, im Bereich der europäischen Politik nicht viel mehr zu machen als mit Wilders“, so Wielenga.