Ex-Generalinspekteur Kujat fordert von Nato „Zeichen der Abschreckung“ an Assad-Regime

Der ehemalige Generalinspekteur der Bundeswehr, Harald Kujat, hat das Verhalten der Türkei im Grenzkonflikt mit Syrien gelobt und gleichzeitig ein entschlossenes Signal der Nato an das Regime von Baschar al-Assad gefordert. Die Türkei habe nach dem syrischen Mörserangriff auf ein türkisches Dorf mit fünf toten Zivilisten „maßvoll, aber schnell und hart zurückgeschlagen“, so Kujat in der „Bild-Zeitung“ (Samstagausgabe). Kujat weiter: „Der Nato-Generalsekretär ist nun gefordert, ein Zeichen der Abschreckung an Syrien zu senden, andererseits mäßigend auf die Türkei einzuwirken.“

Kujat erwartet nicht, dass die Türkei im Grenzkonflikt den Bündnisfall nach Artikel 5 der Nato-Satzung erklärt. „Die Türkei kann sich selbst verteidigen“, so Kujat zu „Bild“. Auch das Assad-Regime sei an einer Ausweitung des Bürgerkrieges nicht interessiert. „Dessen Truppen stehen mit dem Rücken zur Wand. Ein größerer Krieg würde ihre Chancen noch weiter verschlechtern“, so Kujat. An eine Intervention des Westens in Syrien glaubt Kujat nicht. „Dafür ist es zu spät“, so der ehemalige Generalinspekteur im Gespräch mit „Bild“. „Es sind schon so viele Menschen gestorben, dass man nicht mehr glaubwürdig sagen kann, man wolle Opfer vermeiden. Zumal eine Intervention weitere Opfer fordern würde. Es ginge nur noch darum, Assad den letzten Stoß zu versetzen. Und das werden China und Russland nicht zulassen. Ich erwarte – leider – einen langen, blutigen Bürgerkrieg.“