Ex-Außenminister Fischer fordert Fiskalunion und politische Union in Europa

Der ehemalige Außenminister Joschka Fischer (Grüne) hat angesichts der andauernden Krise in Europa eine Fiskalunion und eine politische Union gefordert. Dies schreibt Fischer in einem Gastbeitrag für die „Süddeutsche Zeitung“ (Montagausgabe). Darin kritisiert der ehemalige Außenminister insbesondere das Krisen-Management von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

Europa, angeführt von Deutschland, lösche lieber „weiter mit Kerosin statt mit Wasser, und der Brand wird so mit der von Merkel erzwungenen Austeritätspolitik beschleunigt“. Deshalb habe sich die Finanzkrise in der Eurozone innerhalb von drei Jahren zu einer „wirklichen Existenzkrise ausgewachsen“, so Fischer weiter. „Europa steht heute am Abgrund und wird in eben diesen in den kommenden Monaten hineinfallen, wenn jetzt nicht Deutschland und Frankreich gemeinsam das Steuer herumreißen und den Mut zu einer Fiskalunion und politischen Union der Euro-Gruppe aufbringen.“ Wenn der Euro zerfalle, werde auch die EU zerfallen und „eine Weltwirtschaftskrise auslösen, wie sie die heute lebenden Generationen noch nicht erlebt haben“, warnte Fischer.