Kartellbehörde gefährdet Marken
sup.- Profilierte Marken gelten als Leuchttürme im Meer austauschbarer Produkte und Dienstleistungen. Marken sind wertvoll und erfordern sorgfältige Pflege. Hohe Qualität, klar definierte Distributionskanäle, kompetenter Service und ein aufwandsorientierter Preis sind nur einige der äußeren Merkmale. Marken brauchen individuelle Geschäftsmodelle, um sich zu positionieren und um ihre Stärken zu erhalten.
Wesentliche Grundlagen der markenorientierten Wirtschaft sieht Florian Hoffmann, Leiter des European Trust Institute, durch die Politik des Bundeskartellamtes gefährdet, mit der in bewährte Geschäftsmodelle nachhaltig eingegriffen wird. Das Kartellamt attackiert nach Worten Hoffmanns zunehmend Unternehmen und Branchen mit millionenschweren Verfahren, um nicht nur deren Preisgestaltung vorzuschreiben, sondern auch um marktrelevante Distributionskanäle, Qualitätsniveaus oder Dienstleistungsangebote zu beeinflussen. Beispiele listet das European Trust Institute von Kaffee, Bier und Energie bis hin zu Süßwaren und Bekleidung aus einer ganzen Palette von Branchen auf.
Eine Preisbindung der zweiten Hand, mit der ein Hersteller auch den Endpreis seines Produktes festsetzen kann, ist in Deutschland mit Ausnahme von Presse- und Druckerzeugnissen grundsätzlich untersagt. Dennoch muss ein Unternehmen bei hochwertigen Markengütern preisgestaltend arbeiten können, um adäquate Margen erzielen zu können. Das Bestreben der Kartellbehörde, aus Deutschland ein „Discountry“ zu machen, gefährdet allerdings Marken, deren Qualität und damit letztlich die Vielfalt des Angebots für den Kunden. Das European Trust Institute wertet die Aufforderung an einen Hersteller, doch einfach mit billigeren Rohstoffen zu arbeiten, oder den Versuch, das für den Endkunden nutzbringende Service-Paket von Ware und Dienstleistung in der Flüssiggas-Versorgung aus der Preiskalkulation herauszunehmen, als unlautere Versuche, funktionierenden Wettbewerb zu beeinflussen. Auch die Bestrebungen der Kartellbürokraten, einen Sportartikel-Hersteller zu verpflichten, beratungsintensive Produkte zum Schaden des Fachhandels über Billig-Versender zu distribuieren, liegt nach Einschätzung von Hoffmann auf dieser Linie. Das Institut fordert eine politische Diskussion über die Spielräume einer Behörde, bei der sich der eigentlich intendierte Verbraucherschutz zur gefährlichen Reglementierung unternehmerisch notwendiger Freiheiten entwickelt.
Bildzeile: Florian J. Hoffmann, Jahrgang 1946, ist Rechtsanwalt, IHK-Präsident a.D., Buchautor und Leiter des „European Trust Institute“ und bekannt als „Kartell-Rebell“. www.eu-trust.org
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