Europaweit erinnern Kerzenaktionen an die Opfer von Tschernobyl und Fukushima

Aktionswochen „Für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima“ in mehr als 100 Städten in Europa – Zeitzeugen aus Japan zu Gast in Deutschland, Spanien und Polen

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Europaweit zünden Menschen zum 26. Jahrestag von Tschernobyl Kerzen an und Gedenken der Opfer von Tschernobyl und Fukushima: Die „Aktionswochen für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima“ – eine Initiative des IBB Dortmund – setzen damit erstmals europaweit Zeichen der Solidarität und bekräftigen den Willen zur Energiewende. Kerzenaktionen, rund 300 Zeitzeugengespräche und weitere Events sind im Kontext der Aktionswochen geplant vom 22. bis 29. April 2012 in mehr als 100 Städten in West- und Osteuropa.

Peter Junge-Wentrup: „Die Menschen möchten ihre Solidarität ausdrücken“

„Unsere Idee hat eine überwältigende Resonanz gefunden“, freut sich Peter Junge-Wentrup, Geschäftsführer des IBB Dortmund. „Die Menschen möchten ein Zeichen des Mitgefühls setzen und ihre Solidarität ausdrücken. Täglich erreichen uns Anfragen. Im nächsten Jahr werden sich noch mehr Gruppen an den Aktionswochen beteiligen.“

Das IBB Dortmund vermittelt 34 Zeitzeugen

Das IBB Dortmund – Initiator der Aktionswochen – vermittelt insgesamt 34 Zeitzeugen der Reaktorkatastrophen, darunter erstmals auch vier Betroffene aus Fukushima. Sie berichten in Schulklassen und vor interessierten Gruppen aus erster Hand über die weit reichenden Folgen der Katastrophen 1986 in Tschernobyl und 2011 in Fukushima.

Naho Dietrich-Nemoto aus Fukushima berichtet über das Reaktorunglück in Japan

In Deutschland ist Naho Dietrich-Nemoto vom 24. bis 27. April 2012 in Hagen, Münster, Bochum (Nordrhein-Westfalen) und Schneverdingen (Niedersachsen) zu Gast. Die 35-jährige Übersetzerin, die heute in Heidelberg lebt, stammt aus Fukushima, steht in engem Kontakt mit ihrer Familie und weiß um die existenziellen Ängste der Menschen. Seit dem 11. März 2011 spiele kein Kind mehr draußen. In Tokio werden Besucher aus Fukushima aus Angst vor Ansteckung ausgegrenzt. „Die Selbstverständlichkeit des Alltags ist verschwunden“, berichtet Naho Dietrich-Nemoto und mahnt: „Jeden kann es treffen. Meine Heimat und ihre Kinder wurden geopfert. Wenn man daraus nichts gelernt hat, dann gibt es keine Hoffnung mehr.“ Viele Erfahrungen mit den Spätfolgen der Verstrahlung können die Zeitzeugen aus der Ukraine und Belarus beitragen. Einer der mehr als 800 000 Liquidatoren, die zur Begrenzung der Schäden dienstverpflichtet worden waren, ist Oleksandr Naumov aus der Ukraine. „Es bewegt uns sehr zu sehen, dass unsere Schicksale nicht vergessen werden, sondern Menschen in ganz Europa sich erinnern.“ Naumov war 1986 zwei Jahre lang als Kompaniechef des Spezialbataillons 731 in der Sperrzone eingesetzt.

Benefizkonzerte u. a. in Thüringen und die „Woche der Sonne“ in Gelsenkirchen

„Tschernobyl darf nicht vergessen werden, denn mit den Folgen werden noch Generationen nach uns leben müssen“, bekräftigt IBB-Geschäftsführer Peter Junge-Wentrup. Am Abend des 25. April 2012 werden Trägerkreise in Deutschland, Spanien, Polen und Großbritannien Kerzen auf öffentlichen Plätzen entzünden und Mahnwachen halten. Das Licht der Solidarität leuchtet in Minsk und Warschau ebenso wie in Bristol, Weimar, Kempten und Madrid. Alle Trägerkreise haben ergänzend vielseitige Programme entwickelt: Die Aufführung der Orff-Oper „Carmina Burana“ als deutsch-belarussisches Tanzprojekt in Mülheim, eine Reihe von Benefizkonzerten in Thüringen, eine „Woche der Sonne“ im Wissenschaftspark Gelsenkirchen und die Präsentation der Ausstellung „26 Jahre nach Tschernobyl“ auf dem Katholikentag in Mannheim stehen beispielhaft für ein buntes Mosaik, das die Trägerkreise zusammensetzen. In der Ukraine ist die Wanderausstellung „Tschernobyl – Menschen – Orte – Solidarität – Zukunft“ seit dem 13. April 2012 unterwegs durch alle Regionen des Landes. In Belarus wird eine Wanderausstellung ab Herbst 2012 in 22 Städten zu sehen sein.

Nähere Informationen über die Aktivitäten in allen Städten unter www.ibb-d.de.

Foto: Kerzen erinnern europaweit zum 26. April 2012 an die Opfer von Tschernobyl und Fukushima. Unser Foto zeigt eine Kerzenaktion in Spanien zum 25. Jahrestag der Katastrophe von Tschernobyl im vorigen Jahr.

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