Die Finanzminister der Euro-Zone haben einen Teil des zweiten Hilfspakets für Griechenland freigegeben. Wie Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker nach einer Telefonkonferenz der Finanzminister mitteilte, bekomme das hochverschuldete Land zunächst 35,5 Milliarden Euro. Dabei seien 30 Milliarden für die Abwicklung des Schuldenschnitts sowie 5,5 Millionen für die Begleichung aufgelaufener Zinsen vorgesehen.
Das Rettungspaket umfasst insgesamt 130 Milliarden Euro. Eine endgültige Entscheidung über das Gesamtpaket soll dann Anfang kommender Woche in Brüssel fallen. Am Freitagmorgen war bekannt geworden, dass sich 85,8 Prozent der privaten Gläubiger an dem freiwilligen Schuldenschnitt beteiligen wollen. Dieser war Voraussetzung für das zweite Hilfspaket. Die übrigen Gläubiger sollen per Gesetz dazu gezwungen werden, ihre Anleihen zu tauschen. Die Bundesregierung zeigte sich zufrieden mit dem Ergebnis. „Wir begrüßen, dass sich der Privatsektor in einem hohen Maße freiwillig an der Stabilisierung Griechenlands beteiligen wird“, heiß es aus dem Bundesfinanzministerium. Dies sei eine „historische Chance“ für das Land. Ein erfolgreicher Schuldenschnitt in Griechenland trage wesentlich zur Stabilisierung des Euro bei, sagte FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle.