Die Euro-Staaten haben das zweite Rettungspaket von 130 Milliarden Euro für das zahlungsunfähige Griechenland endgültig freigegeben. „Alle erforderlichen nationalen und parlamentarischen Verfahren wurden abgeschlossen“, erklärte Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker am Mittwoch. Es sei eine „einmalige Chance“, die das Land nutzen müsse, so Juncker weiter.
Griechenland habe mit dem harten Sparpaket und dem Schuldenschnitt der privaten Gläubiger alle Bedingungen für das neue Hilfspaket erfüllt. Folglich wiesen die Europäischen Länder den Rettungsfonds EFSF an, die ersten Hilfszahlungen in Höhe von insgesamt 39,4 Milliarden Euro freizugeben. Die Geldsumme solle in mehreren Tranchen ausgezahlt werden. Somit könnte Griechenland eine drohende Pleite zunächst abwenden. Der größte Teil dieser erneuten Hilfszahlungen wird für die griechischen Banken benötigt. Weil für diese ebenfalls der Schuldenschnitt gilt, verzichteten sie wie die privaten Gläubiger auf insgesamt 53,5 Prozent ihrer nominellen Forderungen. Auch wird das Geld dringend für die Sicherheit Griechenlands benötigt, weil man sich bei der EZB weiterhin Kapital leihen muss. Zudem braucht auch der Staatshaushalt finanzielle Unterstützung, weil die Steuereinnahmen einbrachen. Die Euro-Mitglieder waren sich einig, dass die griechischen Behörden nun nichts unversucht lassen sollten, um die Anpassungsmaßnahmen in den Bereichen fiskalpolitische Konsolidierung, Strukturreformen und Privatisierungen umzusetzen.