Die Europäische Union will im Kampf um die Schuldenkrise stärker auf Wachstumsinitiativen setzen. Konsolidierung der Finanzen und Wachstum seien keine Gegensätze, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel auf dem Sondergipfel in Brüssel. Dort hatten sich am Mittwochabend die Staats- und Regierungschefs auf eine entsprechende Agenda bis Ende Juni verständigt.
Konkrete Beschlüsse gab es allerdings nicht. Bis zum Gipfel Ende Juni wolle man unter anderem Vorschläge zur Stärkung der Binnenmärkte sowie zur grenzüberschreitenden Vermittlung von Facharbeitern erarbeiten. Keine Bewegung gab es im Streit um sogenannte Eurobonds. Bundeskanzlerin Angela Merkel lehnt die Gemeinschaftsanleihen weiterhin ab, während sich Frankreichs Präsident Hollande für deren Einführung aussprach. Die Gemeinschaftsanleihen würden angeschlagenen Ländern mehr Spielraum geben, weil sie Kredite zu niedrigeren Zinsen aufnehmen könnten, so Hollande. Thema war auch die angeschlagene Situation in Griechenland. Die Gipfelteilnehmer waren sich über den Verbleib des hochverschuldeten Landes in der Euro-Zone einig. „Das Land muss aber zu seinen Verpflichtungen stehen“, sagte EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso.