Die hoch verschuldeten Euro-Staaten haben nach Angaben von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) einen Kapitalbedarf von insgesamt einer Billion Euro. Das berichtet der „Kölner Stadt-Anzeiger“ unter Berufung auf Teilnehmer der Sitzung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion am Dienstagnachmittag. Demzufolge habe Merkel dort erklärt, in dieser Größenordnung müssten diese Staaten binnen eines Jahres alte Staatsanleihen durch neue Staatsanleihen ablösen.
Zuvor hatte OECD-Generalsekretär Angel Gurría die Mitglieder der Euro-Zone aufgefordert, den finanziellen Schutzwall auf eine Billion Euro aufzustocken, so dass Spekulationen gegen den Euro und die Stabilität der Rettungsfonds sinnlos erschienen. Der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Michael Meister, erklärte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ gleichwohl, er halte die von der OECD genannte Zahl „für Unsinn. Die Debatte ist nicht zielführend. Man könnte genau so gut sagen, fünf Billionen Euro seien nicht hinreichend.“ Er fügte hinzu: „Wir haben eine ausreichende Brandmauer. Und wir tun das, was notwendig ist.“ Der CSU-Europapolitiker Thomas Silberhorn betonte hingegen: „Wenn man die Finanzhilfen nicht begrenzt, wird man immer wieder frisches Geld bereitstellen müssen. Wir sind auf dem Weg von einer Krise einzelner Euro-Staaten in eine Krise der Euro-Zone.“