Gerade noch rechtzeitig vor den starken Regenfällen der vergangenen Tage wurde die Wintergerstenernte in weiten Teilen Deutschlands abgeschlossen. Auf Grundlage der bisherigen Ernteergebnisse rechnet der Deutsche Bauernverband (DBV) mit einem Ertrag von knapp 7,3 Tonnen pro Hektar. Das sind drei Prozent mehr als im vergangen Jahr. Da die Anbaufläche im selben Zeitraum aber um 2,3 Prozent auf knapp 1,24 Millionen Hektar geschrumpft ist, bleibt die absolute Ertragserwartung auf dem Vorjahresniveau von neun Millionen Tonnen. Regional seien die Erträge dennoch sehr unterschiedlich ausgefallen.
Der Experte Bernhard Chilla von der AGRAVIS Raiffeisen AG bestätigt, dass die Erträge und Qualitäten der Ernte im AGRAVIS-Gebiet im langjährigen Mittel liegen. „Qualitativ ist die Wintergerstenernte sogar trotz der Ernteunterbrechung aufgrund des Regens etwas besser als im Vorjahr“, so Chilla.
Und auch die zu erzielenden Getreidepreise dürften für gute Stimmung sorgen. Aktuell lassen sich wieder Erzeugerpreise von 125 bis 145 Euro erlösen. Im Vorjahr lag dieser Wert teilweise jenseits der 120 Euro. Der Deutsche Bauernverband weist jedoch darauf hin, dass nicht nur Ernteaufkommen und erzielte Qualitäten in Deutschland zu beachten seien. Vielmehr habe die europäische und weltweite Getreideernte einen entscheidenden Einfluss auf den Preis. Für die EU-28 werde mit 289 Millionen Tonnen nur noch eine knapp durchschnittliche Ernte erwartet.
Nach der Wintergerste ist vor dem Weizen. Dessen Ernte hat an den ersten frühen Standorten bereits begonnen, vermeldet das DLG-Erntebarometer. Auffällig seien in diesem Jahr die teils überdurchschnittlich hohen Proteinwerte, die in den Regionen um Mannheim, Freiburg und Regensburg gemessen wurden. Die Naturalgewichte lägen zwischen 72 und 80 kg/hl. Da es in den genannten Regionen in den letzten Tagen aber teils heftig geregnet hat, müsse man genaue Fallzahlen aber noch abwarten.
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