Der frühere SPD-Minister Erhard Eppler hat den Parteivorsitzenden Sigmar Gabriel als Kanzlerkandidaten der SPD für 2017 ins Spiel gebracht. Im Gespräch mit der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ (F.A.S.) sagte er, Gabriel könnte die Partei „vielleicht 2017“ in den Wahlkampf führen. Dass Gabriel diesmal nicht wollte, erklärte Eppler auch mit fehlender Eitelkeit.
Gleichzeitig hob Eppler jedoch hervor, dass der jetzige Kandidat Peer Steinbrück „für diese Zeit der Richtige ist“, weil er „dazugelernt“ habe und wisse, „wovon er redet, wenn es um Finanzen, um den Euro geht“. Eppler, der früher Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit war, nahm Steinbrück auch gegen die Kritik an dessen reger und gut bezahlter Redetätigkeit in Schutz. Die Debatte darüber sei „unterste Schublade“. Es sei heutzutage „keine Schande“, Geld zu verdienen, sagte Eppler, der als Vertreter des linken SPD-Flügels gilt. Eppler äußerte die Vermutung, dass die Vorträge Steinbrücks seiner Partei eher genützt als geschadet hätten. Im Übrigen habe auch er selbst, so Eppler, schon einen Vortrag gehalten, bei der ENBW, für den er „7000 Euro plus“ genommen habe – „ohne schlechtes Gewissen“, weil er zuvor sichergestellt habe, das sagen zu dürfen, was er für richtig halte. Auch Steinbrück habe sich „überhaupt nicht angebiedert“.