Flatrate-Fliegen zum günstigen Preis
Heute Cocktails in New York, morgen Shopping in Tokio, am Wochenende ein Spaziergang am Strand von Bali – was nach Jetset klingt, ist mittlerweile schon mit einem Backpacker-Budget möglich. Denn dank „Round-the-World“-Tarifen sind Flüge rund um den Globus heute so günstig wie nie zuvor. Ein Abenteuer bleiben Weltreisen aber trotzdem. Was Globetrotter bei der Planung ihres Urlaubs beachten sollten, erklärt Reiseexpertin Esther Grafwallner von der ERV (Europäische Reiseversicherung).
Was Jules Verne vor knapp 140 Jahren in seinem Buch „In 80 Tagen um die Welt“ beschrieben hat, davon träumen auch heute noch viele Menschen: Wochenlang unterwegs sein, sich treiben lassen, verschiedene Kulturen, Kontinente und Zeitzonen erkunden. Doch anders als der Romanheld Phileas Fogg brauchen Globetrotter heute kein Vermögen mehr, um auf große Tour zu gehen. Während „InterRail“ einst der Inbegriff für Fernweh und Abenteuerlust war, lösen sich die Rucksacktouristen seit Beginn des neuen Jahrtausends zunehmend von der Schiene. Möglich wird dies durch die günstigen „Round-the-World“-Tarife (RTW) der Flugbranche – ganz ohne tagelange Bahnfahrten und überfüllte Abteile. „Das Prinzip ist so ähnlich wie beim altbekannten InterRail: einmal zahlen, dafür (fast) beliebig oft fliegen“, erklärt Reiseexpertin Esther Grafwallner von der ERV.
Auch Abenteuer müssen geplant werden
Das Prinzip hinter den Rund-um-die-Welt-Tickets ist so einfach wie genial: Meist kauft sich der Weltreisende eine bestimmte Anzahl von Flugmeilen, aus denen er sich dann seine Wunschroute zusammenstellen kann. Bei anderen Tarifen liegt die Menge der besuchten Kontinente oder der Zwischenstopps zugrunde. Angeboten werden die RTW-Tickets von verschiedenen großen Flugverbänden wie Star Alliance, Oneworld Alliance und Skyteam. Man kann sie online oder in spezialisierten Reisebüros buchen. Die Preise für ein Ticket liegen dabei in der Regel zwischen 2.000 und 3.400 Euro. „Die Auswahl der vielen unterschiedlichen Tarife kann allerdings etwas verwirrend sein“, meint Esther Grafwallner. „Daher ist es sinnvoll, sich ausführlich beraten zu lassen.“ Denn nicht alle Verbände haben alle Verbindungen im Angebot. Zudem darf die Flugrichtung unterwegs nicht geändert werden. „Die Vorbereitung einer solchen Reise ist natürlich viel aufwändiger als bei einem Pauschalurlaub“, sagt die ERV Expertin und rät: „Am besten, man fängt rund ein Jahr vorher mit der Planung an und steckt zumindest den groben Verlauf ab.“ Zu den ersten Schritten gehört auch zu klären, für welche Länder Visa beantragt werden müssen. Wenn Dutzende von Staaten auf dem Programm stehen, kann dieser Prozess mehrere Wochen dauern. Zudem sollte man sich mehrere Monate vorab informieren, welche Impfungen nötig sind – vor allem bei exotischen Reisezielen.
Globetrotter brauchen umfassenden Versicherungsschutz
Ebenso wichtig ist es, bereits frühzeitig in der Vorbereitungsphase auch an den richtigen Versicherungsschutz zu denken. „Eine Reiserücktrittspolice darf bei einer solchen Reise auf keinen Fall fehlen“, betont Esther Grafwallner. „Denn aufgrund der aufwändigen Planung liegen zwischen Reisebuchung und Reiseantritt häufig mehrere Monate, in denen viel passieren kann. Ohne diese Absicherung bleiben verhinderte Weltenbummler auf mitunter sehr hohen Stornogebühren sitzen. Für den Fall, dass ein begonnener Urlaub abgebrochen werden muss, ist zusätzlich eine Reiseabbruchversicherung ratsam. „Vor allem aber sollte niemand ohne Auslandskrankenversicherung auf Weltreise gehen“, warnt die ERV Reiseexpertin. „Ansonsten müssen kranke Globetrotter außerhalb Europas die Kosten für eine ärztliche Behandlung komplett selbst tragen.“ Und das kann fatale Folgen haben: Denn ein Beinbruch im australischen Outback oder eine Virusinfektion in den Anden können so leicht zu einem finanziellen Fiasko führen. Eine Auslandskrankenversicherung stellt sicher, dass der Weltenbummler auch zehntausende Kilometer von zu Hause entfernt umfassend versorgt ist. Doch Vorsicht: Viele Reiseversicherungstarife enden nach 45 Tagen ununterbrochenem Auslandsaufenthalt – wer länger auf Tour ist, sollte deshalb unbedingt darauf achten, einen Tarif mit ausreichender Gültigkeitsdauer abzuschließen.
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