ERGO Verbraucherinformation „Die weiße Gefahr“

Was tun gegen Dachlawinen?

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ERGO Verbraucherinformation – Dachlawinen

Die weiße Pracht des Winters taucht nicht nur ganze Landstriche in ihre märchenhafte Hülle. Starker Schneefall kann auch erhebliche Gefahren verursachen – und das nicht nur im Gebirge oder auf glatten und vereisten Straßen. Von Häusern rutschende Dachlawinen können vorbeifahrende Autos beschädigen und im schlimmsten Fall sogar Passanten verletzen. Was verantwortungsbewusste Verbraucher tun können, um sich und andere gegen die „Gefahr von oben“ zu schützen, erklärt Tanja Cronenberg, Schadenexpertin bei ERGO.

Wer das Wort „Lawine“ hört, denkt zuallererst an gewaltige Schneemassen, die sich aus dem Hochgebirge ihren Weg ins Tal bahnen – und dabei erheblichen Schaden anrichten. Doch auch in der Stadt kann die weiße Pracht zur Bedrohung werden: „Vor allem bei starkem Schneefall oder Tauwetter lösen sich so genannte Dachlawinen, Schneebretter oder auch Eiszapfen von den Hausdächern“, weiß Tanja Cronenberg. „Werden Fahrzeuge oder gar Personen davon getroffen, kann dies zu erheblichen Sach- und Personenschäden führen.“

Vorsicht ist besser als Nachsicht

Die üblichen Vorsichtsmaßnahmen gegen herunterrutschende Schnee- oder Eisbretter sind Schneefanggitter, Eishalter oder ähnliche Vorrichtungen. „Sie werden auf das Dach montiert und sind in schneereicheren Gebieten häufig sogar vorgeschrieben“, weiß die ERGO Expertin und ergänzt: „Ob es solche Bauvorschriften gibt, legt jede Gemeinde selbst fest.“ Soweit möglich, können Verbraucher Schneebretter und Eiszapfen auch selbst entfernen, etwa mit einem Besenstiel oder Ähnlichem. Doch Vorsicht: In Gefahr bringen sollte man sich dabei nicht! Schließlich hilft es niemandem, wenn der verantwortungsbewusste Hausbesitzer bei seiner Räumaktion selbst zu Schaden kommt. Aus diesem Grund ist es auch absolut tabu, aufs Dach zu steigen und dort Schnee zu schippen: „Die Gefahr abzustürzen ist auf vereistem Untergrund besonders hoch. Liegt so viel Schnee auf dem Dach, dass er entfernt werden muss, sollte man besser eine professionelle Schneeräumung durchführen lassen. Viele Dachdecker bieten diesen Service im Winter an“, rät Tanja Cronenberg. Um Passanten und Autofahrer vor herabfallenden Dachlawinen und Eiszapfen zu warnen, helfen auch gut sichtbar platzierte Warnschilder auf dem Gehweg. Bei akuter Gefahr kann es sogar erforderlich sein, den Bereich unter dem Hausdach abzusperren.

Sicher ist sicher

Zwar haften Hausbesitzer nicht in jedem Fall und überall in Deutschland zwingend, wenn von ihrem Dach herabstürzende Schneebretter oder Eiszapfen Gegenstände wie geparkte Autos beschädigen oder gar Personen verletzen. Dennoch empfiehlt Tanja Cronenberg, sich für den Fall der Fälle abzusichern: „Niemand möchte, dass ein Passant durch eine Dachlawine verletzt wird, die vom eigenen Dach abgegangen ist. Kommen dann noch Schadenersatzforderungen hinzu, kann sich zum schlechten Gewissen rasch ein finanzielles Problem dazugesellen. Denn leider ist die deutsche Rechtsprechung in solchen Fällen nicht ganz eindeutig. Landesweite einheitliche Vorschriften gibt es bis dato nicht“, so die ERGO Expertin. Wer sein Einfamilienhaus selbst bewohnt, kann sich jedoch durch eine private Haftpflichtversicherung finanziell absichern. Wer ein Mehrfamilienhaus besitzt, benötigt dagegen eine Haus- und Grundbesitzer-Haftpflicht, um wirklich auf der sicheren Seite zu sein.
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