In Italien hat ein Gericht sechs Erdbebenforscher und einen Behördenvertreter zu langjährigen Haftstrafen verurteilt, weil sie noch wenige Wochen vor dem Erdbeben in L`Aquila im Jahr 2009 trotzt registrierter kleinerer Erdstöße Entwarnung gegeben hatten. Sie sollen nach Ansicht des Gerichts für jeweils sechs Jahre hinter Gitter. Dabei ging der Richter über die Forderung der Staatsanwaltschaft hinaus, die vier Jahre gefordert hatte.
Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig. Viele Beobachter reagierten mit Erstaunen auf den Richterspruch. Nach gängiger Auffassung lassen sich Erdbeben generell nicht vorhersagen. Bei dem Beben im April 2009 kamen über 300 Menschen ums Leben.