Lacuna AG über Herausforderungen und Lösungsansätze beim Netzausbau
(NL/1188478540) Vor gut einem Jahr leitete das parteiübergreifende Ja zum Atomausstieg die Energiewende ein. Für deren Gelingen wurde bereits 2011 der Netzausbau als entscheidendes Element genannt bis heute allerdings mangelt es an der konsequenten Umsetzung des Vorhabens. Um den ins Stocken geratenen Netzausbau voranzutreiben, wurde zu Anfang Juni ein neuer Ausbauplan erarbeitet. Haken an dem Projekt: die Kosten. Diese fallen nach Angaben des Bundesverbands für Erneuerbare Energien (BEE) mit 20 Mrd. Euro zwar niedriger aus als beim Verzicht auf den Netzausbau. Experten befürchten aber eine Vervielfachung des Betrags. Lacuna-Vorstand Thomas Hartauer geht auf die Hintergründe des Großprojekts ein.
Deutschland braucht neue Stromleitungen. Die Begründung ist einfach: Nur mit einer erweiterten Netzinfrastruktur kann der im Norden Deutschlands produzierte Windenergiestrom in die großen Industriegebiete Bayerns und Baden-Württembergs transportiert werden. Bereits 2009 beschloss die Regierung vor diesem Hintergrund den Bau neuer Hochspannungstrassen mit einer Gesamtlänge von 1.800 km. Bislang aber wurden erst 214 km gebaut, präzisiert Hartauer die Zahlen, sogar nur 11 km davon sind bis dato in Betrieb. Gescheitert seien die Ausbaupläne vor allem aus zwei Gründen: aufgrund der Zurückhaltung der Netzbetreiber und der Proteste von Bürgern. Beide Punkte will nun der bis Anfang Juni entstandene Netzausbauplan von vornherein entkräften, indem die Parteien am Planungsprozess beteiligt sind.
In einem ersten Schritt haben daher die vier großen Übertragungsnetzbetreiber Tennet, Amprion, 50Hertz und TransnetBW den bereits vorliegenden Netzausbauplan erarbeitet, der in einem zweiten Schritt ab etwa Mitte Juli von den Bürgern geprüft werden kann. Zur Diskussion stehen damit gut 3.800 km zusätzliche Stromtrassen, die bis 2022 entstehen sollen. Weitere 4.440 km des bereits bestehenden Hochspannungsnetzes sollen laut Planung optimiert werden. Im Kern handelt es sich dabei um vier große Trassen, die von Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt quer durch Deutschland in Richtung Bayern und Baden-Württemberg laufen. Hier entstehen Kosten in Höhe von etwa 20 Mrd. Euro. Hinzu kommen die Ausgaben für den Ausbau lokaler Stromnetze, den Experten auf 30 Mrd. Euro schätzen, sowie Kosten für die Offshore-Anbindung, die weitere 15 Mrd. Euro umfassen werden. Dazu Thomas Hartauer: Unberücksichtigt in der Kostenkalkulation sind auch erwartbare Einwände der Bürger gegen die bislang hauptsächlich oberirdisch geplanten Trassen, die nach Einwohnerwunsch voraussichtlich durch Erdkabel ersetzt werden sollen. Doch die Kosten für Erdkabel erreichen nahezu das Siebenfache des Preises für Überlandstromleitungen. Besonders dieser Umstand macht die Kostenkalkulation für das Projekt Netzausbau so schwierig.
Eine Möglichkeit zur Kostensenkung sehen Experten im verstärkten dezentralen Ausbau Erneuerbarer Energien, um so die Kapazitäten vor Ort zu erhöhen und den Bedarf nach Fernübertragung zu reduzieren. Mit mehreren bereits realisierten Windprojekten in der Region Hof darunter z.B. der Lacuna Windpark Feiltisch, den Investoren als geschlossenen Fonds zeichnen können trägt die Regensburger Lacuna AG dieser Entwicklung bereits heute Rechnung. Weitere Beteiligungen sind bereits in Planung. So sollen hier bis 2014 insgesamt fünf Windparks entstehen, die nach der Fertigstellung mit einer Gesamtleistung von insgesamt 61,5 MW Öko-Strom für etwa 42.000 Zwei-Personen-Haushalte liefern das entspricht gut 140 Mio. KWh kohlendioxidfreien Windstrom. Im Ergebnis kann so auch die Energieversorgung in den verbrauchsstarken Regionen Deutschlands gewährleistet werden, resümiert der Lacuna-Vorstand.
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