Weltmeister der Energieeffizienz-Architektur steht am PHOENIX See; facettenreiche Programmangebote für Baufachwelt und Endverbraucher; Ferienprogramm bildet den Auftakt
(Dortmund, 18.07.2011) Die Zukunft steht in Dortmund: Das EnergiePlusHaus erwirtschaftet mehr Energie als es verbraucht – selbst unter deutschen Klimabedingungen. Das international preisgekrönte Musterbeispiel für energieeffizientes und nachhaltiges Bauen hat sein endgültiges Zuhause am Zukunftsstandort PHOENIX See gefunden. Die Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH (DEW21) holte es im Rahmen eines öffentlich ausgeschriebenen Wettbewerbs ins Ruhrgebiet.
Dieses „Haus der Zukunft“ steht ab sofort unter der Adresse Am Remberg 84 in Dortmund-Hörde täglich außer montags in der Zeit von 11.00 bis 18.00 Uhr allen Besuchern offen. Es informiert mit einer Ausstellung und einer täglichen Führung über die Möglichkeiten des energieeffizienten und nachhaltigen Bauens. Vor Ort erhalten Besucher hierzu eine qualifizierte Beratung. Veranstaltungen und Vorträge gehören zum umfangreichen Programm. Ein zweischichtiges Ferienprogramm sowohl für Familien als auch für das Fachpublikum bildet den Auftakt. Der Eintritt ist frei.
„Bei DEW21 setzen wir unsere Zukunftsvisionen konsequent in die Tat um. Dies zeigen der von uns bereits getätigte massive Ausbau von erneuerbaren Energien und unser Engagement im Bereich der Energieeffizienz. Das von uns erworbene EnergiePlusHaus ergänzt das Ganze um den Aspekt des energieeffizienten Bauens“, erläuterte Dr. Frank Brinkmann, Vorsitzender der Geschäftsführung DEW21.
Das EnergiePlusHaus ist Teil des „Handlungsprogramms Klimaschutz 2020“ der Stadt Dortmund. Innerhalb des Handlungsprogramms sind die energetische Altbausanierung, der effektive Umgang mit Strom und der Ausbau der erneuerbaren Energien von besonderer Bedeutung für die CO2-Minderung.
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„Unsere Stadt ist genau der richtige Standort für das EnergiePlusMusterhaus, stehen doch Bemühungen um Energieeffizienz und Nachhaltigkeit ganz oben auf unserer Agenda. Schön, dass DEW21 den Wettbewerb um das Haus gewonnen hat und es als Vorzeigeprojekt am Phoenix-See präsentiert“, freute sich Oberbürgermeister Ullrich Sierau.
Das EnergiePlusHaus leistet als erste Adresse für Information und Orientierung zu den Themen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit einen wichtigen Beitrag zum Handlungsprogramm. Es wurde ursprünglich von Studenten der Technischen Universität Darmstadt unter der Leitung von Prof. Manfred Hegger mit Unterstützung des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) entwickelt und ist ein prototypisches Anschauungsobjekt der BMVBS-Forschungsinitiative „Zukunft Bau“.
Vor dem Hintergrund der energie- und klimapolitischen Ziele der Bundesregierung übernahm das BMVBS im Jahr 2007 die Schirmherrschaft über den deutschen Beitrag beim Solar Decathlon Wettbewerb 2007 in Washington D. C.. Das EnergiePlusHaus gewann den renommierten Wettbewerb. Das Dortmunder Ausstellungshaus ist ein vergrößerter Nachbau dieses Siegerhauses. Als Wanderausstellung geplant, tourte es von 2009 bis Anfang 2011 durch deutsche Großstädte.
Das Haus war bisher ein Ort für einen großartigen medialen und gesellschaftlichen Dialog zu zentralen baupolitischen Themen. Vorurteile und Unsicherheiten wurden abgebaut, in positive Erfahrungen umgewandelt und Nachahmungseffekte gefördert. Über 100 000 Besucher an 6 Standorten quer durch das Land haben das Haus bisher besucht: zur Hälfte Fachbesucher, zur anderen Hälfte interessierte Bürger. Über 900 Veranstaltungen haben viele Besucher angesprochen.
Parlamentarischer Staatssekretär Jan Mücke: „Die Dortmunder Energie- und Wasserversorgung hat sich mit einem überzeugenden Konzept an der Ausschreibung des Bundes beteiligt. Die Nähe zu einem bedeutsamen und innovativen Entwicklungsgebiet der Stadt Dortmund, die Einbindung des Hauses als Orientierungsstandort für das energieeffiziente Bauen in Dortmund und der Region, die Fortführung der Ursprungsidee des Bundes ohne räumlich-architektonische und inhaltliche Veränderungen haben das Bundesbauministerium überzeugt, das Haus nach Dortmund zu geben. Der neue Eigentümer DEW21 und das in der Startphase als Dienstleister beauftragte Öko-Zentrum NRW verfügen über ein breites Netzwerk mit verschiedenen Aktivitäten im Bereich der Nachhaltigkeit und Energieeffizienz, die das Gesamtkonzept sinnfällig unterstützt. Mit den entwickelten Konzepten werden alle Zielgruppen der Bevölkerung angesprochen. Ich darf der Stadt Dortmund und der DEW21 ganz herzlich zu ihrem Entschluss, den Konzepten und zur Übernahme des Hauses gratulieren.“
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Er betonte in seiner Eröffnungsrede die Bedeutung einer anwendungsorientierten, breitenwirksamen Bauforschung zur kontinuierlichen Weiterentwicklung moderner Baupolitik in Deutschland.
Mücke: „Für die nahe Zukunft brauchen wir in beiden Sektoren – Bau und Verkehr – völlig neue Konzepte. Im Baubereich müssen wir mittelfristig zu Null- und Plus-Energie-Häusern kommen. Im Verkehr wiederum brauchen wir neue Mobilitätsansätze. So will die Bundesregierung Fahren nicht nur effizienter machen, wir werden auch bis 2020 1 Mio. Elektrofahrzeuge auf die Straße bringen. Ich werde in Modellprojekten des BMVBS zeigen, dass man beide Bereiche sinnvoll koppeln kann.“
Detailinformationen zum EnergiePlusHaus:
Das EnergiePlusHaus vereint moderne Architektur und Energieeffizienz auf höchstem Niveau. Im Fokus stehen dabei insbesondere die technischen Raffinessen des stromproduzierenden Solarhauses. Alle Außenwände, das Dach sowie die Fenster sind hoch wärmedämmend. Wärmespeicher in Form von so genannten Phasenwechselmaterialien (Phase Change Materials / PCM) in Wänden und Dach sorgen für ein ausgeglichenes Raumklima. Sie nehmen die solar und intern gewonnene Wärme auf und geben sie zeitversetzt wieder ab. Moderne Haustechnik minimiert den Energiebedarf und die Stromversorgung erfolgt über Photovoltaik-Module auf dem Dach und in der Fassade. Der überschüssige, nicht vom Gebäude genutzte Strom wird ins Netz eingespeist. Zur Warmwasserbereitung ist zusätzlich ein Flachkollektor in das Dach integriert. Diese intelligente Komposition modernster Technologien macht die bestechende Energiebilanz möglich.
Die Innenausstattung des Gebäudes fordert mit moderner Video- und Präsentationstechnik sowie Schnittmodellen der Bauteilaufbauten alle Sinne des Besuchers. Eine integrierte Ausstellung richtet sich vorwiegend an Verbraucher, Bauherren und Eigentümer von kleineren Immobilien. Außerdem wird hier über Themen wie Energiesparendes Bauen (Energieeinsparverordnung, Energieausweise, Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz), über aktuelle Förderprogramme und Unterstützungsmöglichkeiten (CO2-Gebäudesanierungsprogramm, KfW-Förderung), neueste technische Lösungen auf dem Gebiet des energiesparenden Bauens (Forschungsinitiative Zukunft Bau) sowie über verschiedene Konzepte beim Energiesparenden Bauen und Modernisieren informiert. Das barrierefreie Modellgebäude besteht überwiegend aus nachwachsenden, naturnahen und recycelbaren Materialien. Die Ausstellungsfläche wird ergänzt durch einen WC-Raum und eine Küchenzeile.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.energieeffizienz-dortmund.de.
Der Standort
Der PHOENIX See ist aufgrund seiner hohen Besucherzahlen ein idealer Standort für das EnergiePlusHaus. Des Weiteren werden im Nord-Westen des Sees um die 20 Grundstücke für die Errichtung von EnergiePlusHäusern angeboten. „Dass das EnergiePlusHaus in unmittelbarer Nähe zu unseren hierfür vorgesehenen Grundstücken An den Mühlenteichen errichtet wurde, freut uns sehr. So können sich die Interessenten direkt vor Ort informieren und beraten lassen“, erläuterte Ursula Klischan, Geschäftsführerin der PHOENIX See Entwicklungsgesellschaft.
Der Betreiber DEW21
Die Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH (DEW21) ist ein kommunales Energie- und Wasserversorgungsunternehmen. DEW21 versorgt 600.000 Einwohner und Unternehmen mit Erdgas, Strom, Wärme und Wasser. Das Unternehmen bietet Dienstleistungen rund um diese Produkte für Geschäfts- und Privatkunden an, versorgt die Gemeinde Herdecke mit Erdgas und Wasser und ist Vorlieferant für Trinkwasser in Holzwickede, Schwerte und Iserlohn.
Öko-Zentrum NRW – Spezialist für Nachhaltigkeit
Das Öko-Zentrum NRW ist ein hoch spezialisierter Dienstleister für Baufachleute. Das 1992 gegründete Unternehmen arbeitet mit drei Leistungsschwerpunkten: planen, beraten qualifizieren. Durch seine Kompetenzen ist es heute bundesweit eine der ersten Adressen für nachhaltiges Bauen und Sanieren. Das Öko-Zentrum berät Kommunen und Unternehmen aus ganz Deutschland als Fachinstitut. Es wird häufig angesprochen, wenn es um Probleme und Aufgaben wie Schadstoffvermeidung, Energieeffizienz, Innenraumqualität und Nachhaltigkeit geht. Das Team besteht aus rund 25 Mitarbeitern, die meisten davon Architekten, Bauingenieure oder Bauphysiker mit langjähriger Berufserfahrung. Daher bilden planerische Architektur- und Ingenieurleistungen die zweite Säule im Angebotsspektrum. Der Bereich Qualifizierung bildet den dritten wichtigen Eckpfeiler der Arbeit. Wissenstransfer findet an den Standorten Hamm, Hamburg, Stuttgart und München in Form von Fortbildungen, Seminaren und Fernlehrgängen, wie „Gebäudeenergieberater24″, Energieplaner24“ oder „Feuchteschimmel24“ statt.
Weitere Informationen unter: www.oekozentrum-nrw.de
Kontakt:
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