Endoprothesen halten immer länger

Immer mehr Menschen in Deutschland erhalten künstliche Gelenke oder Bandscheiben. Der Vormarsch der Endoprothesen hat auch mit neuen Materialien und verbesserter Lebensdauer zu tun.
Dank besserer medizinischer Versorgung steigt unsere Lebenserwartung ständig weiter an. Doch auch wenn der Anteil an körperlicher Arbeit zurückgeht, die Verschleißerscheinungen am menschlichen Körper bleiben, und Rückenschmerzen sind die Volkskrankheit Nummer eins. Rund 80 Prozent aller Deutschen sind davon betroffen, bei 15 Prozent sind die Schmerzen chronisch [1] und fast 150000 Bandscheibenvorfälle werden pro Jahr operiert [2]. Auch die Gelenke machen den Deutschen zu schaffen. So erhalten jährlich rund 210000 Menschen eine Hüftprothese und mehr als 175000 eine Endoprothese im Knie [3].
Noch in den neunziger Jahren wusste man wenig über das genaue Maß der Belastungen, die auf unsere Gelenke wirken. Entsprechend wenig ließ sich über die Lebensdauer von künstlichen Gelenken sagen. Der mechanische Druck durch die stetige Belastung der Gelenke erzeugt auf Dauer Abrieb, der wiederum zu Entzündungen, Material-Korrosion und Funktionsstörungen führen kann. Viele Endoprothesen der ersten Generation mussten nach einer Nutzungsdauer von 10 Jahren ausgetauscht werden[4]. Dank moderner Materialien hat sich die Lebensdauer von Implantaten in den letzten Jahren deutlich verbessert. Die höchste Lebensdauer sehen Experten mit 30 Jahren bei Bandscheibenimplantaten[5].
Einen genauen Überblick über die die Lebensdauer von Endoprothesen haben selbst Experten noch nicht. In einer Untersuchung für das Jahr 2009 stellt das Endoprothesenregister Deutschland (EPRD) fest, das in 9% der Fälle von Hüft- und Knieprothesen Wechseloperationen notwendig wurden [6]. In den Zahlen enthalten sind allerdings auch diejenigen Fälle, bei denen falsche Operationstechniken oder Abstoßungsreaktionen der Patienten die Ursache für einen kurzfristigen Austausch der Prothese darstellen. Und dieser Aspekt rückt in jüngster Zeit besonders ins Blickfeld. So kann beispielsweise das Metall Nickel, das in vielen Prothesen zum Einsatz kommt, bei Patienten eine allergische Reaktion auslösen. Unternehmen wie Sanofi (www.sanofispine.de) reagieren bereits mit einem Angebot an nickelfreien Produkten der Wirbelsäulenchirurgie, wie z.B. Bandscheibenimplantaten.

Quellen:
[1] im Internet:www.bkk.de/fileadmin/user_upload/PDF/Faktenspiegel/Archiv/Nov08_20.pdf[2] Internet:www.aok.de/news/rss/baden-wuerttemberg/baden-wuerttemberg/presse/mehr-bandscheiben-operationen-137275.php[3]Internet:www.mav-online.de/medizintechnik/-/article/46701/32609894/Implantat-Technologie:-Qualität-schafft-Wachstum/art_co_INSTANCE_0000/maximized/[4] Internet:http://ediss.sub.uni-hamburg.de/volltexte/2010/4885/pdf/Dissertation-StefanBreer.pdf[5] Internet:http://miami.uni-muenster.de/servlets/DerivateServlet/Derivate-4465/diss_zielke.pdf[6] Internet:www.eprd.de/index.php?id=22

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