Die letzten von über 100 000 Zivildienstleistenden verlassen die Johanniter
(ddp direct)Berlin, den 14. Dezember 2011 – Die letzten Zivildienstleistenden verlassen Ende des Jahres die Johanniter-Unfall-Hilfe. Mit ihnen waren in den vergangenen 40 Jahren mehr als 100 000 junge Männer bei den Johannitern im Einsatz, die ersten 1969 im Johanniter-Regionalverband Köln. Sie leisteten insgesamt rund 160 Millionen Arbeitsstunden, sei es in der Betreuung von Kindern, Jugendlichen und älteren Menschen oder auch im Rettungsdienst.
Wir können jedem Einzelnen nicht genug danken, der in den vergangenen 40 Jahren diesen Dienst an den Bedürftigen in unserer Gesellschaft bei den Johannitern geleistet hat, so Wolfram Rohleder, Mitglied im Bundesvorstand der Johanniter-Unfall-Hilfe.
Die durch das Ende des Zivildienstes entstandenen Lücken haben bei der Johanniter-Unfall- Hilfe unterschiedliche Auswirkungen: Während einige Regionalverbände den Wegfall der Zivildienst-Stellen kompensieren konnten, mussten anderswo einzelne Dienste eingeschränkt oder ganz eingestellt werden. Die immer kürzeren Dienstzeiten führten bereits in den vergangenen Jahren zu einem deutlichen Rückgang an Zivildienststellen. Letztes Jahr engagierten sich noch 700 Ersatzdienstleistende bei den Johannitern, gegenwärtig absolvieren noch sechs Zivis ihre letzten Tage im Dienst.
Als ihre Nachfolger sind derzeit rund 300 Freiwillige im Bundesfreiwilligendienst (BFD) bei den Johannitern im Einsatz. Sie übernehmen ähnliche Aufgaben wie die Zivis vor ihnen. Obwohl es für den BFD keine Altersbeschränkung gibt, sind derzeit zwei Drittel der Freiwilligen im BFD 18 bis 27 Jahre alt, die meisten von ihnen sind Männer. Mit dem neuen Dienst bleibt für junge Menschen die Möglichkeit erhalten, sich neben den bereits bestehenden Freiwilligendiensten sozial zu engagieren und Berufsfelder im Gesundheits-, Sozial- und Erziehungsbereich kennenzulernen.
Die ersten Erfahrungen zeigen, dass sich der im Juli gestartete Bundesfreiwilligendienst noch in einer Anlaufphase befindet und weiter intensiv beworben werden muss. Der neue Dienst und seine Möglichkeiten sind – anders als beim Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) – noch weitgehend unbekannt. Wir gehen deshalb davon aus, dass die Zahl der Freiwilligen im BFD noch ansteigen wird, schätzt Rohleder ein. Er hofft, dass die Freiwilligen im BFD auch nach ihrem Dienst der guten Sache treu bleiben, so wie vor ihnen viele Zivildienstleistende – sei es im Ehrenamt, als Auszubildende oder als hauptamtliche Mitarbeiter.
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