EM in Gefahr?

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Nur noch wenige Wochen, dann startet die Fußball-EM. Gastgeber sind Polen und die Ukraine. Mehrere Milliarden Euro wurde in Bau und Infrastruktur investiert, damit die EM ein voller Erfolg wird. Jetzt droht der EM jedoch ein Boykott.

 

Der Fall Timoschenko, ehemalige Ministerpräsidentin der Ukraine, die wegen Amtsmissbrauchs ihre siebenjährige Haftstrafe verbüßt, sorgt für viel Wirbel. Jetzt hat Angela Merkel sogar damit gedroht, ihren Besuch der EM abzusagen. Erst kürzlich wurde die Timoschenko, die Anführerin der Revolution gegen den amtierenden Regierungschef war, von einem deutschen Ärzteteam untersucht, weil sie den ukrainischen Ärzten nicht traue und einen Mordanschlag fürchtet. Seit langem leidet sie unter starken Rückenschmerzen, hervorgerufen durch einen Bandscheibenvorfall, und wird nicht entsprechend medizinisch versorgt. Die Haftbedingungen für Timoschenko sind reine Schikane und so laufen Menschenrechtler Sturm. Bereits Bundespräsident Gauck hat ein Treffen in der Ukraine Mitte Mai abgesagt, auch er lässt ein Erscheinen bei der Fußball-EM im Juni offen.

Die Bundesrepublik Deutschland ist gegen alles, das die Rechte von Frau Timoschenko verletzt und so könnte es im Sommer sogar dazu kommen, dass die Kanzlerin zum Boykott aufruft. Obwohl das Volk nach wie vor verrückt nach der Kanzlerin ist, was die Versteigerung des alten Kanzlerinnen-Golf zeigt, ist fraglich, ob die Fußballnation Deutschland der Bitte der Kanzlerin nachkommen würde. Politiker der Grünen denken aber, dass sich bis Juni noch genug tun wird im Fall Timoschenko und der EM alle begeistert beiwohnen können. Morgen wird das vollständige Gutachten der deutschen Ärzte zum Fall vorliegen. Wenn die Ukraine einen Schritt auf ihre Kritiker zugehen will, sollten alle nötigen medizinischen Schritte für die kranke Timoschenko dringend eingeleitet werden. Jedoch ist in dem Gutachten auch die Rede von einem irreparablen Arzt-Patient-Verhältnis, das sich unter anderem darin äußerte, dass Timoschenko keiner Blutabnahme oder anderen medizinischen Maßnahmen zustimmt.

 

Eins ist sicher, die Truppe um Yogi Löw wird auf jeden Fall in die Ukraine reisen um dort um den Titel zu kämpfen. Jedoch könnten die Auftritte der Nationalmannschaft dort politisch wie noch nie werden.